„Große Wirkung durch kleine Projekte“

Henrik Oesau über die Förderarbeit der SV Werder Bremen Stiftung

Sieben Kinder laufen im Kreis in einer Turnhalle und halten Bälle in den Händen.
Soziale Projekte können sich auf Fördergelder der Stiftung bewerben (FOTO: W.DE).
Stiftung
Montag, 08.09.2025 / 14:30 Uhr

Ob Bildung, Bewegung, Teilhabe oder soziale Integration – die SV Werder Bremen Stiftung unterstützt seit vielen Jahren Projekte, die sich für ein starkes, solidarisches Miteinander einsetzen. Dahinter stehen nicht nur finanzielle Mittel, sondern vor allem Haltung, Dialog und Interesse an den Menschen vor Ort.

Einer, der diese Arbeit entscheidend mitgestaltet, ist Henrik Oesau. Als stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsvorstands verantwortet er die inhaltliche und strategische Ausrichtung der Förderpraxis. Sein Ziel: Initiativen Mut machen, ihre Ideen einzubringen und so Wirkung zu ermöglichen.

Noch bis zum 30. September können sich gemeinnützige Organisationen und Initiativen um eine Förderung bewerben. Gefragt sind Projekte, die gesellschaftlich etwas bewegen – ob im Kleinen oder im Großen. Im Interview mit WERDER.DE erklärt Oesau, welche Projekte gefördert werden, wie eine Bewerbung abläuft und warum gerade kleine, engagierte Initiativen oft Großes bewegen können.

Bewerbt euch jetzt mit eurem Projekt!

Bewerbungsfrist läuft noch bis Ende September

WERDER.DE: Henrik, noch bis zum 30. September läuft die aktuelle Bewerbungsfrist auf die durch die SV Werder Bremen Stiftung. Was muss ein Projekt mitbringen, damit es für eine Förderung in Frage kommt?

Henrik Oesau: Unsere Förderung orientiert sich an unseren Stiftungszwecken, die wir in unserer Satzung verankert haben. Dazu gehören die Förderung von Sport, Bildung und Erziehung, Völkerverständigung, Gewaltprävention sowie mildtätige Zwecke. Ein Projekt muss also auf mindestens einen dieser Bereiche einzahlen. Wir freuen uns natürlich besonders über Ideen mit einem Bezug zu Werder oder unseren bestehenden Programmen wie SPIELRAUM, auch wenn das kein offizielles Förderkriterium ist. Solche Synergien schaffen größere Gemeinwohleffekte, sind aber nicht verpflichtend. Die thematische Bandbreite für soziale Projekte ist deshalb sehr groß.

WERDER.DE: Welche formellen Kriterien müssen Projekte erfüllen?

Oesau: Das entscheidende formale Kriterium für unsere Förderung ist die anerkannte Gemeinnützigkeit. Wir fördern keine Unternehmen, sondern gemeinnützige Organisationen wie soziale Träger, Vereine und in Einzelfällen auch Einzelpersonen im Rahmen einer Individualförderung. Der Nachweis der Gemeinnützigkeit ist für uns ausschlaggebend, damit wir sicherstellen können, dass unsere Unterstützung tatsächlich bei sozialen Projekten ankommt. Gemeinnützigkeit weist man in der Regel durch einen Freistellungsbescheid des Finanzamts nach, der bestätigt, dass eine Organisation ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zwecken dient.

WERDER.DE: Fördert ihr auch Projekte außerhalb von Bremen?

Oesau: Grundsätzlich ja – die Projekte müssen nicht zwingend aus Bremen stammen. Wir erhalten jedes Jahr viele Anträge aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands und es macht uns stolz, dass unsere Stiftungsförderung auch über Bremen hinaus bekannt ist. Regionalität spielt für uns gleichzeitig aber eine wichtige Rolle, weil wir im Rahmen der Förderung gerne in den Austausch mit den Projektträger*innen kommen wollen. Das ist mit lokal ansässigen Projekten einfacher. Eine internationale Förderung von Projekten ist für uns derzeit nur schwer realisierbar, weil wir dafür keine ausreichende Qualitätssicherung gewährleisten können.

Bewerbung auch als Video möglich

WERDER.DE: Wie läuft eine Bewerbung konkret ab – und wie unterstützt ihr Projektträger*innen, die wenig Erfahrung mit Förderanträgen haben?

Oesau: Unser Ziel ist es, den Zugang zur Förderung niedrigschwellig zu gestalten. Der Antrag sollte alle nötigen Informationen und Unterlagen enthalten und maximal drei Seiten lang sein. Auch eine rechtsverbindliche Unterschrift gehört immer dazu. Alternativ freuen wir uns auch sehr über Bewerbungsvideos – das gibt uns einen visuellen Eindruck und ist für viele eine einfachere Form, ihr Projekt vorzustellen. Alle Infos dazu haben wir auf unserer Website zusammengestellt. Wichtig ist, dass der Antrag bis zum 30. September bei uns eingeht. Falls Unterlagen fehlen, treten wir nochmal in Kontakt. Die vollständige Prüfung findet dann im Oktober statt. Zukünftig soll es ein standardisiertes Formular geben, das den Prozess weiter vereinfachen wird.

WERDER.DE: Wie geht es nach der Antragstellung dann weiter?

Oesau: Über die finale Vergabe entscheidet unser Stiftungsrat in einer Sitzung im Herbst. Die Entscheidung, welche Projekte eine Förderung erhalten, wird vor Weihnachten kommuniziert, sodass alle Bewerber*innen mit dem neuen Kalenderjahr Klarheit haben.

WERDER.DE: Wie sorgt ihr dafür, dass auch kleine Initiativen den Zugang zur Stiftung finden?

Oesau: Indem wir den Bewerbungsprozess bewusst einfach halten und aktiv auf potenzielle Projektträger*innen zugehen. Kleine Initiativen – etwa aus Nachbarschaften oder lokalen Communities – sollen sich angesprochen fühlen, auch wenn sie wenig Erfahrung mit Förderstrukturen haben.

„Das gesellschaftliche Anliegen ist entscheidend“

WERDER.DE: Gab es ein Projekt, das euch besonders beeindruckt hat?

Oesau: Da gibt es einige! Besonders im Kopf geblieben ist mir der Elternverein für PSYchoMOtorische Entwicklungsförderung e.V., der sich um die Schwimmförderung von Kindern in Bremen Nord engagiert – ein ganz konkretes, gesellschaftlich relevantes Thema. Auch Ferienangebote für Kinder und Jugendliche, die kostenfrei oder stark vergünstigt angeboten wurden, haben uns überzeugt. Oder das Buchprojekt „Juden auf dem Platz, Juden auf den Rängen“ von Ruben Gerczikow und Monty Ott, welches am 08. Oktober in Berlin seine Premiere feiert. Das sind Projekte, die echten gesellschaftlichen Mehrwert schaffen.

WERDER.DE: Wie stellt ihr sicher, dass eure Förderung nachhaltig etwas bewegt?

Oesau: Wir bitten die Projektträger*innen im Antrag, bereits umgesetzte Projekte und deren Wirkung zu beschreiben – aber auch die Ziele und erwarteten Ergebnisse des neuen Projekts. Wichtig ist für uns, dass die Vorhaben zu unseren Leitlinien passen.

WERDER.DE: Was bedeutet für dich eine gute Partnerschaft mit einem geförderten Projekt?

Oesau: Eine gute Partnerschaft lebt vom gegenseitigen Austausch. Wir wünschen uns, dass ein Dialog mit den geförderten Projekten entsteht – sei es über Erfahrungen, Herausforderungen oder gemeinsame Perspektiven.

WERDER.DE: Was würdest du Menschen oder Vereinen sagen, die eine gute Projektidee haben, aber unsicher sind, ob sie „gut genug“ für eine Förderung ist?

Oesau: Gerade kleine Projekte sind uns wichtig! Es geht nicht darum, den perfekten Antrag zu schreiben – sondern um das gesellschaftliche Anliegen dahinter. Ob es um Ausflüge für benachteiligte Kinder, Sportausstattung für Vereine oder darum geht, Communities zu stärken: Wenn euer Projekt gemeinnützig ist und zum Gemeinwohl beiträgt, dann bewerbt euch gerne. Wir freuen uns riesig drüber.

WERDER.DE: Vielen Dank für das Interview!

Jetzt auf Förderung durch die Stiftung bewerben!

Der Nachhaltigkeitsbereich des SV Werder Bremen wird mit Unterstützung unserer Nachhaltigkeitspartner umgesetzt. Seit Jahren fördern sie die Projekte und Programme und leisten so einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung des nachhaltigen Engagements der Grün-Weißen. Informationen zu unseren Partnern gibt es hier.

 

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