So konnte Hausicke kurze Zeit nach der Verletzung mit der Reha beginnen und wie sie bei ihrer ersten Verletzung erlebte, nach wenigen Monaten wieder auf dem Platz stehen. Allerdings birgt auch diese Methode Risiken: „Nach dem jetzigen Stand der Wissenschaft ist die konservative Methode eher für Sportlerinnen und Sportler geeignet, die nicht auf diesem extrem hohen Niveau spielen. Eine gewisse Instabilität bleibt, denn das Kreuzband ist einer der wichtigsten Stabilisatoren des Kniegelenks. Wenn man eine Kreuzbandverletzung nicht operiert und konservativ behandelt, entsteht das Risiko von Folgeschäden, insbesondere Knorpel- und Meniskusschäden. Das ist der Grund, warum man im Profisport oft zu einer operativen Versorgung neigt.“
Nach der Operation verweilt Hausicke erstmal bei ihrer Familie in ihrer Heimat. In Stadtroda, ganz in der Nähe von Jena, beginnt ihre Reha. Auf dem Sofa ihres Bruders sitzend berichtet sie acht Wochen nach der OP von ihrem Eingriff, vom Wassereis im Aufwachraum und ihrer Mutter, die die ganze Zeit an ihrer Seite war. „Dass sie dabei war, war mir sehr wichtig. Sie war glaube ich aufgeregter als ich“, erzählt die Kapitänin, die nach zwei Tagen im Krankenhaus nach Hause darf. „Es ist goldwert, wenn eine Mutter auch noch Krankenschwester ist und sich gut um einen kümmern kann. Sie musste mich in den ersten Tagen viel pflegen“, schmunzelt sie.
Lina ist glücklich. Nicht nur, dass die OP gut verlaufen ist, sondern auch, dass die schlimmste Zeit, in der sie auf Hilfe angewiesen ist, überstanden ist. Jetzt feiert sie ihre Fortschritte in der Reha, von den ersten Bewegungen des Beins in einer Motorschiene zu den ersten Sprüngen. Respekt hat sie vor den Phasen, wo die Fortschritte nicht sichtbar sind, vor dem Gefühl zu stagnieren. Im Moment, acht Wochen nach der OP, macht sie aber jeden Tag Fortschritte. „Mein Knie ist happy, ich bin happy.“