„Bremen bewegen“ – gemeinsam für eine gesunde Zukunft

Werder setzt sich mit Sportgarten e.V. und GKV-Bündnis für Gesundheit und mehr Bewegungsangebote ein

Eine Gruppe von Kindern rennt auf einem Fußballlfeld
Das Projekt "Bremen bewegen" bietet Kindern und Jugendlichen niederschwellige Sport- und Bewegungsangebote (Foto: WERDER.DE).
WERDER BEWEGT
Dienstag, 04.02.2025 / 11:00 Uhr

Das Interview führte Nils Hoffmann

In Zusammenarbeit mit dem Sportgarten e.V. und gefördert durch das GKV-Bündnis für Gesundheit im Land Bremen verfolgt der SV Werder Bremen mit dem Projekt „Bremen bewegen“ das Ziel, Kinder und Jugendliche in ganz Bremen zu einer gesundheitsbewussten Lebensweise zu motivieren und ihnen regelmäßige Bewegungsangebote zu bieten.

„Bremen bewegen“ baut auf dem Projekt „Sportakademie“ des Sportgarten e.V. und dem SPIELRAUM Konzept des SV Werder Bremen auf und bündelt die Potenziale der beiden Konzepte, um auf Basis der bereits vorhandenen Strukturen eine langfristig vernetzte Bewegungslandschaft aufzubauen. Die Kooperation begann vor über zwei Jahren und hat eine Gesamtlaufzeit von vier Jahren. Das Projekt wird durch das GKV-Bündnis für Gesundheit im Land Bremen gefördert.

Im Interview geben Linda Lowin, Projektmanagerin Sportgarten e.V., und Niels Moldenhauer, Referent der Geschäftsstelle des GKV-Bündnis für Gesundheit im Land Bremen, einen Einblick in das Projekt „Bremen bewegen“, werfen einen Blick auf die Erfolge und reden über Visionen des Projektes.

WERDER.DE: Was sind die Ziele, die mit dem Projekt „Bremen bewegen“ verfolgt werden?

Linda Lowin: „Übergeordnetes Ziel des Projektes ist die Schaffung einer gesundheitsbewussten Lebensweise von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund. Wir wollen durch motivierende Bewegungsangebote in sozial schwachen Gebieten in KiTas, Schulen und im Freizeitzeitbereich jungen Menschen eine Bewegungsbiografie ermöglichen. In diesem Punkt verfolgten das SPIELRAUM Konzept von Werder und der Sportakademie-Ansatz des Sportgartens die gleiche Idee. Daher war es nur sinnvoll, die beiden Ansätze in einem gemeinsamen Projekt zusammenzuführen.“

Niels Moldenhauer: „Durch die Umsetzung von wöchentlichen Bewegungsangeboten in verschiedenen Bremer Stadtquartieren sollen regelmäßige Bewegungskontaktpunkte aufgebaut werden, die zur Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen beitragen. Durch die erfolgreiche Vernetzung von Kitas, Schulen, Sportvereinen und weiteren Einrichtungen wird eine setting-übergreifende Präventionskette ermöglicht, wie wir das aus wissenschaftlicher Perspektive nennen würden."

WERDER.DE: Wie kann man sich die Vernetzung der verschiedenen Einrichtungen in der Praxis vorstellen?

Linda Lowin: "Es kommt häufig vor, dass Schülerinnen und Schüler, die an den Bewegungsangeboten ihrer Schule teilnehmen, auch die offenen Angebote im Stadtteil nutzen. Sie lernen die Übungsleiter*innen im Schulangebot kennen und begegnen ihnen später im Freizeitbereich wieder. Diese Angebote sind kostenfrei und erfordern keine Anmeldung. Durch die Kooperationen mit Vereinen und Übungsleiter*innen wird auch die Hürde für einen Vereinseintritt verringert."

Sport und Bewegung sind zentrale Bestandteile des gesunden Aufwachsens.
Niels Moldenhauer, Referent der Geschäftsstelle des GKV-Bündnis für Gesundheit im Land Bremen

WERDER.DE: Warum ist es so wichtig, Kindern und Jugendlichen ausreichend Sport- und Bewegungsangebote zu bieten?

Niels Moldenhauer: „Sport und Bewegung sind zentrale Bestandteile des gesunden Aufwachsens. Sie stärken nicht nur die physische Gesundheit, sondern fördern auch den sozialen Zusammenhalt. Wer als Kind regelmäßig Sport treibt, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, auch als Erwachsener aktiv und gesünder zu leben.“

Linda Lowin: „Exakt. Außerdem hilft Bewegung dabei, Stress abzubauen und Emotionen zu regulieren. Das können wir in unserer Arbeit tagtäglich beobachten. Durch den Sport lernen Kinder und Jugendliche früh, mit Misserfolgen und Fehlern umzugehen und aus diesen zu lernen.“

WERDER.DE: Welche besondere Rolle spielen die Bewegungsangebote im Bezug auf Persönlichkeitsentwicklung und Resilienz?

Linda Lowin: „Sportliche Betätigung fördert das allgemeine Wohlbefinden und trägt zu einem positiven Selbstbild bei. Uns ist es wichtig, dass es bei ‚Bremen bewegen‘ zielgruppenspezifische Angebote gibt. So kann Depression und Antriebslosigkeit vorgebeugt werden. Wie bereits erwähnt, fördert der Sport den Umgang mit Stressfaktoren und trägt somit zum Aufbau einer Grundresilienz bei.“

WERDER.DE: Ihr habt bereits erwähnt, dass die Angebote sich besonders an junge Menschen aus sozioökonomisch benachteiligten Gebieten richten. Trägt das Projekt „Bremen bewegen“ zur Bekämpfung sozialer Ungleichheiten bei?

Niels Moldenhauer: „Auf jeden Fall. Das Projekt bekämpft soziale Ungleichheiten, indem es gezielt Bewegungs- und Bildungsangebote in einkommensschwachen Gebieten schafft, die kostenfrei und niederschwellig zugänglich sind. Wir stellen durch eine gebietsorientierte Strategie sicher, dass Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrer sozialen Herkunft regelmäßig in Bewegung gebracht werden.“

Nachhaltigkeit und Auswirkungen des Projekts

WERDER.DE: Wie wird die Nachhaltigkeit der Angebote gewährleistet?

Niels Moldenhauer: „Für uns als Vertreter*innen der Gesetzlichen Krankenversicherungen ist das ein zentraler Bestandteil. Vor allem durch die Ausbildung und Qualifizierung von Multiplikator*innen und den Ausbau von Netzwerkstrukturen unter den verschiedenen KiTas, Grund- und weiterführenden Schulen wird eine langfristige und nachhaltige Umsetzung der Angebote ermöglicht.“

Linda Lowin: „Außerdem werden im Rahmen des Projekts circa 20 Bewegungscoaches, sogenannte Peers, an den Schulen ausgebildet. Dadurch wird die Zielgruppe unmittelbar beteiligt. Deren Expertise, Kompetenzen sowie Perspektiven sind über den gesamten Projektzeitraum in den Einrichtungen präsent.“

WERDER.DE: Konntet ihr Veränderungen in Bezug auf die Gesundheit und das Interesse an Bewegung beobachten? Und wenn ja, welche?

Linda Lowin: „Definitiv. Wir haben festgestellt, dass Kinder und Jugendliche vermehrt den Schritt von unseren Sport- und Bewegungsangeboten in den Vereinssport gegangen sind. Das hat uns sehr gefreut. Als Übungsleiterin habe ich bemerkt, wie sich die Grundsportlichkeit, aber auch die Motorik und soziale Kompetenz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das Schuljahr verbessert hat.“

WERDER.DE: Der Sport- und Gesundheitstag ist ein Highlight des Projekts. Was waren die Reaktionen der Schüler*innen, und welche Sportarten oder Gesundheitsstationen fanden besonders großen Anklang?

Linda Lowin: „Der Sport- und Gesundheitstag in der Pauliner Marsch kam bei den Kindern und Jugendlichen sehr gut an. Wer mindestens acht Stationen besucht hat, konnte an einer Verlosung teilnehmen. Viele wollten aber unbedingt alle 15 Stationen ausprobieren. Das Besondere für die Kinder war die Mischung der Angebote. Neben Tanzen, Klettern und Bewegungsangeboten mit dem Ball gab es beispielsweise auch progressive Muskelentspannung, eine Lastenradtour und eine Station zum Thema Ernährung. Das kam gut an. Der diesjährige Sport- und Gesundheitstag findet am 15. Mai für Oberschulen statt und wird einen Tag später auch für Grundschulen angeboten.“

WERDER.DE: Was sind eure Hoffnungen und Visionen für die Zukunft des Projekts „Bremen bewegen“?

Niels Moldenhauer: „Wir hoffen, dass ‚Bremen bewegen‘ als Modellprojekt für die von mir bereits erwähnten nachhaltigen Präventionsketten fungieren kann und dass sich langfristige Bewegungsnetzwerke in Bremen etablieren. Unsere Vision ist es, dass die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen durch kontinuierliche Bewegungskontaktpunkte eine dauerhafte Bindung an Sport und Bewegung entwickeln, was langfristig zu einem gesünderen Leben führt.“

 

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