Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. Nö. Ich halte nur deine Begründung, warum die Palästinenser nicht kämpfen "dürfen" für falsch.

    Das heißt aber nicht, dass ich ihnen moralisch zubilligen würde, Raketen auf Tel Aviv abzufeuern.

    Im Übrigen glaube ich auch nicht, dass die Hamas auch nur annähernd eine Chance hat, den Krieg gegen Israel auf diese Weise zu gewinnen.
    Gleiches gilt aber auch für den Weg, den Israels Armee derzeit einschlägt. Mag sein, dass sie die militärische Führungselite trifft. Aber als Nebenfolge werden immer mehr Menschen dazu bereit sein, bewaffnet Rache nehmen zu wollen.
     
  2. Klar können Sie kämpfen, dürfen sich dann nur nicht wundern, wenn der andere zurückhaut und das dann empfindlich weh tut.
     
  3. Aber das gilt eben leider für beide Seiten. Auch Israel sollte nicht davon ausgehen, dass militärische Gewalt den Konflikt zu einem Ende bringt. Das klappt schon seit Jahrzehnten eher so nicht doll.

    Außerdem "wundert" sich die Hamas-Führung darüber sicher nicht. Vielmehr ist die Eskalation ja gerade das, was sie erreichen will.
     
  4. Das nennt sich "Lernen durch Schmerzen"!
     
  5. Funktioniert schon in der Kindererziehung nicht...

    Und wenn es in diesem Konflikt funktionieren würde: Was genau ist an dem derzeitigen pädagogischen Konzept anders als beim Gaza Krieg 2008/2009?
     
  6. Man hätte keine Schmerzen, wenn es funktionieren würde. Mal sehen, wie lang die noch Bock darauf haben, sich selbst diese Schmerzen zuzufügen.
     
  7. Ich würde jede Wette eingehen, dass wenn nicht auch auf Seiten Israels gelernt wird - also die eigene "Konfliktlösungsstrategie" reflektiert und verändert wird - keiner von uns das Ende dieses Konflikts erleben wird.
     
  8. Du solltest Dich intensiver mit der Spieltheorie auseinandersetzen. Die Israelis verhalten sich absolut folgerichtig und spielen Titfortat!
     
  9. "Wie du mir, so ich Dir"... interessant.
    Wenn man also eine Rakete abschießt, kommt also ein Luftangriff zurück.

    Oder aus Sicht der Hamas:
    Wer einen Luftschlag gegen uns ausführt, bekommt eine Raketenangriff zurück.

    Mag sein, dass diese Taktik von Israel wie auch der Hamas konsequent durchgezogen wird. So richtig klug finde ich sie trotzdem nicht...
     
  10. Machen wir uns doch nix vor. Die Palästinenser sind wie Flöhe, die den Hund ein wenig ärgern und dann ne ordentliche Keule zurückbekommen. Ein Grund dafür, warum sich das Herz für diese auch so unterlegenen Palästinenser so leicht erwärmen lässt. Dass die Palästinenser es selbst sind, die sich in diese Lage bringen, wird dabei einfach mal ignoriert.

    Ich für meinen Teil wundere mich, dass das da glattwech noch so human abgeht. Das Titfortat dort ist in einem Ungleichgewicht. Fragt sich nur, wann sich die Palästinenser endlich in ihr Schicksal begeben und eben nicht mehr mit Raketenbeschuss aufbegehren.
     
  11. Ich finde es besonders geil das mir vorgeworfen wird ich hätte eine einseitige Meinung/Bildung. Von daher würde ich gerne mal erfahren woher ihr eure "beidseitige"Meinung habt :lol:
     
  12. Wenn wir schon bei diesem Bild bleiben wollen (immerhin sind auf beiden Seiten schon Tausende von Menschen gestorben): Der Hund mag sich so oft kratzen wie er will, die Flöhe wird er dadurch nicht los. Es juckt nur kurzzeitig nicht mehr so.

    Es sind eben nicht "die Palästinenser". Es sind einige - (natürlich in der Summe viel zu viele) - Radikale, die Gewalt ausüben. Aber beileibe nicht alle.

    Ob es dich nun wundert oder nicht: es wird nicht passieren. (Gefühlte) Unterdrückung fühlt bei einigen zu Resignation, bei anderen zu Aufbegehren.
     
  13. Das ist Schwachsinn oder warum meinst du sind sie ihre "Flöhe" noch nicht losgeworden ? Und das du ausgerechnet dieses Wort benutzt,lässt tief blicken.
     
  14. Der Haken dabei ist, dass der Konflikt auf beiden Seiten sowohl eine außen- als auch eine innenpolitische Komponente hat. Es geht nicht nur darum, den Gegner/Feind auf der anderen Seite in die Knie zu zwingen, sondern zugleich auch um innenpolitischen Einfluss. Problematisch ist nur, dass es zwei ganz unterschiedliche Konfliktparteien gibt: Während die Israelis aus Sorge um die eigene Bevölkerung immer wieder zu Verhandlungen zurückkehren und - wie im Falle des Gefangenenaustauschs - auch schmerzhafteste Zugeständnisse machen, mischen auf palästinensischer Seite diverse Fraktionen mit, die sich gerade nicht an Vereinbarungen halten, um ihre Eigenständigkeit und ihren Einfluss zu demonstrieren. So lange unter den Palästinensern die friedlichen Kräfte nicht die eindeutige Oberhand gewinnen, ist eine langfristige Lösung kaum vorstellbar.
     
  15. Es wird so weitergehen und die unverbesserlichen werden der Grund dafür sein, weshalb die Masse weiter unter Repression leiden wird. Es sei denn, diesen Unverbesserlichen wird die Macht entzogen. Mal sehen, wann ein gewisses substanzielles Umdenken in dieser Art stattfinden wird.
     
  16. :tnx:
    Wie mir scheint, haben wir grundsätzlich eine ähnliche Sicht der Dinge.
     
  17. Abgesehen davon, dass es auch unter den Palästinensern Politiker gibt, die aus genau den gleichen Gründen zu Verhandlungen breit sind: Auch in Israel gibt es Politiker, denen ein Fortdauern des Konfliktes durchaus zupass kommt. Ariel Sharon hätte sich einen Besuch des Tempelberges auch verkneifen können. Da es aber trotz der zu erwartenden Proteste tat, hat er die Zweite Intifada zumindest in Kauf genommen.
     

  18. Auch die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg hatten vor allem den Sinn, dass die Bevölkerung sich gegen ihre Regierungen erheben sollten. Hat weder auf britischer noch auf deutscher Seite geklappt.
     
  19. Stimmt. Dabei darf man aber nicht außer Acht lassen, dass Israel von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wird, die es sich nicht erlauben kann, die gesamte Bevölkerung in die Märtyrerrolle zu pressen und deswegen immer auch Zugeständnisse als Option betrachten muss. Solche Skrupel sind den Extremisten unter den Palästinensern völlig fremd.
     
  20. Und eben diesen skrupellosen Extremisten (auf beiden Seiten) wird aber in die Hände gespielt, wenn es zu militärischen Eskalationen kommt wie derzeit.