Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. :tnx::tnx:
    Man stelle sich vor, dass alles Geld, das die Terroristen für Waffen ausgeben, in Infrastruktur und Bildung gesteckt würde. Ist blauäugig, ich weiß. Eine satte, zufriedene, gebildete Bevölkerung wäre ungleich schwerer aufzuwiegeln.
     
  2. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Also bei den Milliarden von EU, USA, Israel und den ganzen Hilfsgütern, die nach Gaza geflossen sind, könnte jeder Gaza-Bewohner Millionär sein.

    Es ist ja auch totaler Schwachsinn, mit ausländischen Steuergeldern irgendwelche Infrastrukturprojekte im Gaza-Streifen zu finanzieren, wenn die Schwachköpfe wieder Krieg anzetteln, das Zeug nicht pflegen und wenige Jahre später alles im Dutt liegt. Würde man Hamas und Gaza wirklich konsequent blockieren, wäre schnell Schluss mit Terror.
     
  3. Ein Punkt, über den ich mich seit Jahren unglaublich aufregen kann. Allerdings ist es sehr viel einfacher zu jammern und sich in seinem Elend zu suhlen. Und der Westen pumpt fröhlich weiter in dieses Loch ohne Boden und verschließt die Augen davor,dass seine Hilfsgelder zu einem großen Teil in Waffenkäufe angelegt werden. Humanitärische Gefühlsduselei oder besser, einfach nur dämlich!
    Bezeichnend auch, dass es den arabischen "Bruderstaaten" nicht eingefallen ist, Konkretes für die Leute in Gaza zu tun. Die haben schon 1948 die Grenzen dicht gemacht; mit den armen Palästinensern ließ sich wunderbar Poltik machen. Und als Grund, immer mal wieder über Israel herzufallen, ließen sie sich auch ganz prima vorzeigen.
     
  4. Ist richtig.
    Trotzdem tragen selbst begründete Verteidigungsreaktionen dazu bei, dass sich ein Konflikt pusht. Dies ist selbst dann der Fall, wenn zum Schluss gekommen wird, dass keine Alternativen bleiben. Die berühmte Katze, die sich in den Schwanz beißt.

    Netanjahus Konstrukt taugt bestenfalls als ideologische Positionierung (mit der er auch auf fruchtbaren Boden gestoßen ist), bringt aber tatsächliche Startegien kein Stück näher. Dafür genügt es schon, sich klar zu machen, dass Netanjahu nicht umsonst im besagten Zitat von "Arabern" statt von Gaza spricht. Er berücksichtigt zwar, dass die Hamas nicht die einzige Gefährdung für Israel ist, vernachlässigt aber, dass die Kollektivierung "Araber" unzutreffend ist, weil diese in ihrer gesellschaftlichen wie politischen Struktur stark voneinander differieren.
     
  5. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Aber nicht in ihrer israelfeindlichen Haltung. In Bezug auf diese ist die Kollektivierung nämlich exakt der Punkt. Die Ägypter z.b. haben nicht mit Israel Frieden geschlossen, weil sie Israel mögen, sondern weil sie in mehreren Kriegen gemerkt haben, dass Israel nicht geht und weil ihre Militärdiktatur sich von den USA sponsorn lassen wollte. Nicht aus Einsicht in die Falschheit der antiisraelischen Kriege, sondern aus einsicht in die aussichtslosigkeit weiterer solcher Unternehmungen.

    Insofern sehe ich auch die konfliktverschärfende Wirkung israelischer Militärmaßnahmen nicht als so klar und fest gegeben an. Vielmehr werden doch Gruppen wie Hamas für militantes Vorgehen noch belohnt, von Iran et al. einerseits und von einer internationalen Gemeinschafrt andererseits, die tonnenweise Hilfsgüter verschickt, je schlechter es in Gaza zugeht desto mehr. Das trägt zur Eskalation bei, wogegen israelische Militäreinsätze immer eine kurze Phase der Ruhe nach sich ziehen - bis die Freunde und Förderung der Hamas genug Nachschub liefern und wieder die hilfsgelder geflossen sind.
     
  6. Oh, wenn ich lese was du so von dir gibst, merke ich, dass du in Praxis keine Ahnung von den Verhältnissen hast und nur aus der Ferne am Theoretisieren bist. Du verlangst von den einfachen Menschen in Gaza sich gegen die Herrschaft der Hamas aufzulehnen, sich nicht dort aufzuhalten wo Hamas-Führer sich aufhalten . Ey, was hast du für eine naive Vorstellung, ich möchte dich sehen, wie du dich in solchen Situationen verhälst. Aus so einer Unkenntnis der wahren Verhältnisse dann alle Gaza-Bewohner zum Feind zu machen, ist schon stumpfsinnig.
     
  7. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Wen haben die denn nochmal gewählt da in Gaza? Und sag mir nicht die haben von nichts gewusst, die Leier kenn ich nur von meinem Opa.

    Aber es ist immer wieder lustig, was der Israelkritiker von sich gibt: Mal soll man Hamas als "gewählte" Vertretung akzeptieren, mal sind natürlich alle in Gaza "zivilisten" und verkappte Feinde der Hamas.

    Nee, is klar.
     
  8. 1. Hat die Hamas bei den letzten Wahlen bei weitem keine 100%ige-Zustimmung erhalten und

    2. Kann jeder, der mal gewählt hat seine Wahlentscheidung überdenken.

    Aber anscheinend dürfen deiner Ansicht nach die primitiven Gaza-Bewohner sowas garnicht in Anspruch nehmen

    Nachtrag:
    Zunächst einmal sollte man eine demokratisch herbeigeführte Wahlentscheidung akzeptieren, aber auch genauso sollte man den Leuten gewähren, in späteren Wahlen sich anders entscheiden zu können. Aber, wie soll das bitteschön möglich sein, wenn dort fortwährend Krieg herrscht
     
  9. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Doch, dürfen sie.

    Nur gibt es ja nichteinmal nennenswerte Proteste. Im Übrigen weißt Du ja sicherlich, dass die Hamas einen Staatsstreich durchgeführt und die Fatah-Leute eingesperrt bzw. liquidiert hat.

    Nun aber die Preisfrage: Soll Israel nach Gaza einmarschieren, um Gaza von der Hamas befreien? Oder sollen das die Gazaner selber tun?

    Eine demokratische Wahl, die eine Partei an die Macht bringt, die Tod allen Juden in ihrem Programm stehen hat, beinhaltet selbstverständlich die Pflicht jedes Einzelnen, gegen eine solche Regierung Widerstand zu leisten. Insofern ist erstens eine solche Wahl nicht zu akzeptieren und zweitens darauffolgender Krieg kein Gottesurteil, sondern die direkte Folge dieser Wahlentscheidung und des Verhaltens von Hamas.
     
  10. Die Hamas ist ja nicht nur eine Partei sondern fungiert im Gaza-Streifen auch als sehr potente Hilfsorganisation. Sie hat sehr geschickt eine Alternative zu den durch und durch korrupten Fatah-Strukturen geschaffen und sich den Einwohnern mit Hilfe der Gelder aus Teheran, als wohltätige islamische Hilfsorganisation präsentiert. Viele Einwohner sind direkt oder mittelbar von der Unterstützung durch die Hamas abhängig. Das macht die Gemengelage vor Ort recht schwierig und verhindert zusätzlich ernsthafte Opposition. Eine Lösung des Palästinenserproblems wird es nicht geben, Israel wird keine weiteren Gebiete abtreten, die Hardliner bei den Palästinensern werden nicht auf die Vernichtung Israels verzichten und die Arabischen Staaten benutzen die ganze Problematik um Israel ständig zu reizen und in der Welt bloßzustellen. Unter diesen Bedingungen kann man den Menschen in Gaza keine Perspektive bieten, was wieder von den radikalen Kräften ausgenutzt wird und zu neuer Gewalt führen wird - ein Teufelskreis. Israel tut gut daran, seine militärische Vormachtstellung zu erhalten - die einzige Chance als Staat bestehen zu bleiben.
     
  11. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Man könnte sich mal um einen Regime Change in Teheran ernsthadft bemühen, dieses Regime ist der regionale Hauptsponsor von Hass und Gewalt und will auch noch Atomwaffen bauen...
     
  12. Bin überzeugt, daß sie damit auch durchkommen, da wird so lange auf Zeit gespielt, bis die Bombe fertig ist. Dann können die Mullahs sicher sein, daß ihnen keiner mehr an die Karre pinkelt. Die Israelis wären als Einzige willens und in der Lage einzugreifen, kriegen aber kein grünes Licht von den Amerikanern. Teheran ist gerade dabei eine hübsche Achse des Terrors über Syrien, den Libanon bis Gaza aufzuziehen. Die anderen arabischen Staaten sehen das zwar mit größtem Unbehagen, können aber offensichtlich nicht viel ausrichten - die Herren waren sich ja noch nie einig.
     
  13. gelöscht

    gelöscht Guest

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    So sicher ist diese Achse aber nicht, in Syrien wird gerade fleißig gebürgerkriegt, unter anderem deswegen, weil die Saudis, die Türken und natürlich auch Katar den iranischen Einfluss eindämmen und den Iran schwächen wollen. In Syrien findet gerade ein lupenreiner Stellvertreterkrieg zwischen dem schiitischen Iran und den sunnitischen Regionalmächten statt.

    http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4308320,00.html
     
  14. Jep, sollte sich aber Assad mit Teherans Hilfe in Syrien behaupten können, wäre er völlig abhängig vom Iran, was diesem natürlich noch mehr Einfluß in der Region sichern würde.
     
  15. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
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    das muss man abwarten, ob er das kann.

    Fakt ist jedenfalls, dass Hizbollah derzeit durch den Bürgerkrieg in Syrien nicht wirklich fähig ist, Hamas beizustehen. Hinzu kommt, dass Hamas als sunnitische Organisation vermutlich in Zukunft eher anschluss an Ägyptens Muslimbrüder, von denen sie ja auch organisationsgeschichtlich abstammen, suchen werden. Damit wäre zumindest die Iran-Hizbollah-Hamas Achse gesprengt.
     
  16. Ein Regime Change in Iran kann nur von innen oder nur mit Hilfe von internen Strukturen zu einem Erfolg, in dem Sinne führen, dass es zu einer friedlichen Einigung mit Israel und der USA kommt. Dies gilt es genauso zwischen den Palästinensern und Israel. Aber Israel war, abgesehen von Perez und Rabin, nie zur Landaufgabe zur Gunsten der Palästinenser bereit gewesen (was ihnen ja schon seit Ewigkeit vom Völkerrecht zugesprochen wurde). Und, was mit Rabin passiert ist, weiß man ja. Seine Mörder waren keine Araber, es waren israelische Extremisten aus der politischen Richtung von Netanjahu.

    @ Maddin: du schreibst ja selbst, was die Hamas mit Andersdenkenden macht, wenn sie sich gegen sie auflehnen, verlangst aber trotzdem, dass sie sich auflehnen, ansonsten sind sie alle "Hamasisten". Das ist wohl ein Widerspruch. Das Gleiche gilt für die iranische Opposition.
     
  17. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Und Du sagst, es dürfe niemand von außen etwas gegen die Regimes in Gaza und Teheran tun, sagst aber (zu Recht), dass diejenigen, die es von innen tun wollen, brutal unterdrückt werden. Insofern heißt Deine Position im Klartext:

    Hamas und Theokratie forever.
     
  18. Das stimmt nicht. Ich habe im Posting davor folgendes geschrieben:

    Von außen aufoktruiertes Regime Change bringt nix, man muss es mit Hilfe interner Gruppen machen. Vielleicht hast du es übersehen.
     
  19. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Mir fällt dazu nur der alte Witz ein:

    Kofi Annan is walking the streets of New York City, goes up to a hot dog vendor and says, "Make me one with everything."

    The hot dog vendor fixes a hot dog and hands it to annan, who pays with a $20 bill.

    The vendor puts the bill in the cash box and closes it. "Excuse me, but where’s my change?" asks Annan.

    The vendor responds, "Change must come from within."
     
  20. Man kann es jetzt lustig finden, aber es ist einfach so, wenn man langfristigen Erfolg will.