Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Wenn es danach geht, würde ich die meisten Bayern auch als nicht wirklich Deutsche identifizieren.:D
     
  2. Oder es kommt so etwas bei raus:
    https://www.youtube.com/watch?v=8bGKfvBG9sM

    Probably the worst Käs' of english pronounciation
    i've ever heard...
     
  3. Das mag da zutreffen, wo die Eltern gar kein Deutsch sprechen und die Kinder es in der Schule lernen. Ansonsten deckt sich das nicht mit meinen Erfahrungen. Leider sprechen auch viele Migrantenkinder, die in Deutschland geboren sind, nur sehr schlecht Deutsch bzw. verfügen über einen sehr geringen Wortschatz. Dass die Forderung der CSU lächerlich ist, sollte klar sein. Dass aber das Erlernen der jeweiligen Landessprache DER Schlüssel zur Integration ist, ebenso.
     
  4. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Beides richtig. Allerdings hat die CSU dem guten Erlernen der deutschen Sprache durch Migrantenkinder mit ihrer unsäglichen Herdprämie aktiv und effektiv entgegen gewirkt.

    Umso absurder ist jetzt ein solcher Vorstoß ausgerechnet von der CSU. Die Herdprämie wird überdurchschnittlich oft von Migrantenfamilien in Anspruch genommen, deren Kinder ihre Schullaufbahn dann mit einem Rückstand starten, der nur noch schwer aufzuholen ist.
     
  5. :tnx: 100 Prozent Zustimmung!! Die Herdprämie war sicherlich die politisch dümmste Idee der CSU ever und diese toppt in ihrer Hirnrissigkeit sogar noch die Autobahnmaut für Ausländer.
     
  6. gelöscht

    gelöscht Guest

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    :tnx:
    Und die Autobahnmaut werden am Ende doch wir alle auch bezahlen müssen. Darauf nehme ich jede Wette an.
     
  7. Bremen

    Bremen Moderator

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    1899% Zustimmung :tnx:

    So geht Widerspruch heute.
     
  8. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Das grundsätzliche Problem besteht nicht in den 150€ Herdprämie. Das Problem ist, dass Kita teuer ist und das Studium nichts kosten darf. Damit gehen nur Kinder von Eltern, die es sich leisten können, in die Kita und können dann später umsonst studieren, während Kinder aus sozial schwachen Familien nicht in die Kita gehen und ein Studium gar nicht erst anfangen können mangels allgemeiner Hochschulreife.
     
  9. Bremen

    Bremen Moderator

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    Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche; die Regierenden egal welcher Partei wissen schon, wie man Otto Normalverbraucher das Geld aus der Tasche ziehen kann. Beim Soli hieß es ja auch nur, daß dieser temporär begrenzt sei - und allein an diesem Faktor des temporären Bergrenzung ist seinerzeit eine Verfassungsklage gegen den Soli gescheitert.
     
  10. Bremen

    Bremen Moderator

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    Die Herdprämie ist sicherlich nicht das grundsätzliche Problem, aber sie ist eine Verführung für einkommensschwache Eltern, ihre Kinder nicht in die Kita zu schicken, womit die ohnehin oftmals große Bildunglücke zwischen "arm" und "reich" noch weiter auseinanderklafft.
     
  11. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Nein, das ist Unfug und lenkt von Versäumnissen ab, die die Politik in Deutschland in Bezug auf die Kinderbetreuung sich zuschulden kommen lassen hat, insbesondere natürlich in den Jahren 1998 bis 2005, als diejenigen an der Macht waren, die am lautesten gegen die Herdprämie zetern.

    Zunächst einmal ist es ein unbestreibarer Fakt, dass, weil in dieser Zeit zu wenig für den Ausbau der Kita-Plätze getan wurde, gar nicht für jedes Kind ein Kita-Platz besteht. Ein Kita-Platz kostet den Staat nun ein vielfaches der Herdprämie. Das bedeutet: Die Herdprämie kann als Entschädigung für diejenigen Eltern gesehen werden, die ihr Kind nicht in die Kita schicken, weil es nicht genug Plätze gibt oder weil sie es sich nicht leisten können.

    Ich selbst habe zwei kleine Kinder, von denen das ältere in eine Kita geht. Das kostet einen ordentlichen Betrag. Die Eltern der anderen Kita-Kinder sowie wir auch haben studiert und ein entsprechendes einkommen. Sie können sich diese Kita leisten, die direkt in der Nähe des Arbeitsplatzes meiner Frau liegt. Bereits in dieser Kita sind die 1-3jährigen aus Akademikerfamilien praktisch unter sich. Ein Kind aus einer Familie, in der der Vater eine einfache Tätigkeit hat und in dem die Mutter vielleicht ein wenig dazuverdient, kann diese Kita nicht bezahlen, also geht die Frau in Elternzeit und betreut das Kind zuhause, weil das billiger ist. Unabhängig von der Herdprämie. Wer verteufelt, dass solche Eltern in all ihrer finanziellen Belastung noch 150€ obendrauf bekommen, ist meiner Ansicht nach zynisch. Ersteinmal müsste man, damit man das Betreuungsgeld kritisieren kann, sicherstellen, dass für alle Kinder ein bezahlbarer Kita-Platz da ist. Das ist nicht der Fall und das wird auch in 5 Jahren und ich vermute auch in 10 Jahren nicht so sein, weil man in den letzten 15 Jahren selig gepennt hat.
     
  12. gelöscht

    gelöscht Guest

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    So weit ich weiß und mich erinnere sind die fälligen Kindergartengebühren nach Einkommen gestaffelt und fallen bei Geringverdienern/ALG II-Empfängern sogar ganz weg. Ich kann Deine Argumentation in diesem Punkt also nicht ganz nachvollziehen.

    Das immer noch größere Problem ist oft, überhaupt einen Platz in anehmbarer Entfernung zu bekommen. Unterscheiden muss man auch zwischen einem Kindergarten (ab 3 Jahre) und einer Kinderkrippe (bis 3 Jahre), die Du anscheinend beschreibst.

    Übrigens: "Kita" hat sich in letzter Zeit zwar als generelle Bezeichnung eingebürgert, ist aber ursprünglich die Abkürzung von "Kindertagesstätte", was wiederum eine ganz andere Sache ist (war).
     
  13. Bremen

    Bremen Moderator

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    Die Herdprämie ist ein Teil des Unfugs einer versäumten Kinderbetreuungs- und auch Schulpolitik in Deutschland, und die ist leider parteiübergreifend miserabel ist, weil Kinder im Gegensatz zu gewissen Branchen keine Lobbyisten in den Regierungsvierteln haben. Denn einerseits Intregation inkl. dem erlernen der deutschen Sprache zu verlangen - was vollkommen legitim ist - aber andererseits eine Herdprämie einzuführen und somit eine Mögichkeit schafft, die geforderte Intregation zu blockieren ist genau so ein Schwachsinn wie einst konservative Regierungen zeitliche Flexibilität von Arbeitnehmern forderten - was ebenfalls vollkommen legitim ist - aber die selben Regierungen sich jahrelang vehement gegen eine Ganztagsbetreuung in Schulen und Kindergärten gewehrt und somit die von ihnen selbst gefordertete Flexibilität berufstätiger Eltern eingeschränkt haben.

    Für Belange des Nachwuches und damit auch der personellen Zukunft unseres Landes ist kaum Interesse und kein Geld vorhanden, aber für überteuerte Prestigeobjekte wie einem Spacepark oder einer Elbphilharmonie werden etliche Millionen aus dem Fenster geworfen, so daß auch notwenige Sanierungsmaßnahmen von Schulen oder die Anschaffung von neuem Lern- und Lehrmaterial auf der Strecke bleiben. Und trotzdem wundern sich parteiübergreifend Politiker noch, warum die Geburtenraten seit Jahrzehnten rückläufig ist.
     
  14. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ich rede nicht von ALG II-Empfängerinnen, sondern von Frauen, die wir über die verschiedenen Aktivitäten rund um das Kinderkriegen und die Vor- und Nachsorge kennengelernt haben, wo der Mann zum Beispiel eine Festanstellung in einem handwerklichen Bereich hat und die Frau als Verkäuferin in einer Handelskette gearbeitet hat (nicht Vollzeit). Eine solche Familie hat das Recht, Betreuungsgeld zu kassieren, wenn die Frau nicht arbeitet, sondern das Kind betreut.
     
  15. gelöscht

    gelöscht Guest

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    In dem von Dir geschilderten Fall dürfte sich das Betreuungsgeld allerdings rein finanziell kaum lohnen. Darum ging es mir. Es ist schlicht nicht richtig, dass sich viele diese Einrichtungen aus finanziellen Gründen nicht leisten können.

    Das Betreuungsgeld setzt auf jeden Fall völlig falsche Anreize gerade für Geringverdiener mit Migrationshintergrund.
     
  16. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Es ist schlicht richtig, dass man erstens Schwierigkeiten hat, einen Kita-Platz zu finden und dass die damit verbundene finanzielle Belastung für viele Familien eine erhebliche Rolle spielt. Wer das nicht glaubt, der möge sich doch bitte einmal mit den Menschen unterhalten, die es betrifft.

    Hinzu kommt natürlich auch, dass viele Menschen, denen Beruf eben keine Erfüllung bietet, sondern die Scheißarbeit, zum Beispiel Verkauf für eine Tochter der Metro AG, ausüben, weil Fachstellen gestrichen wurden, lieber zuhause ihre Kinder betreuen als nur für Kita-Gebühren und Finanzamt zu arbeiten. Das sehe ich als ihr gutes Recht an. Und da halte ich auch eine geringe finanzielle Zuwendung für vertretbar, auch wenn diese Prämie natürlich erstens zu niedrig und zweitens an der Realität vorbeigedacht ist. Sie ist aber nicht die Wurzel des Übels oder Grund dafür, dass Menschen ihre Kinder lieber zuhause betreuen, was im Übrigen genauso ihr recht ist wie die Wahl der Sprache, die sie zuhause sprechen.

    Die Kita oder Krippe oder was auch immer ist nicht das Instrument zur Lösung der Integrationsprobleme. Wenn man da etwas angehen wollte, dann sollte man sich einmal über Kindergarten- oder Vorschulpflicht Gedanken machen.
     
  17. Ganz klar,one Oettinger too much!
     
  18. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Was die Suche nach einem Kitaplatz betrifft, hatte ich in Rheinland-Pfalz in einer Kleinstadt und später in Niedersachsen auf dem Dorf zum Glück keinerlei Problem. Das mag zum Beispiel in Bremen anders aussehen.

    Allerdings gibt es seit 1996 einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab vollendetem 3. Lebensjahr und seit 2013 ab vollendetem 1. Lebensjahr (zumindest in der Theorie).

    Was die Kosten betrifft: Die sind wie gesagt einkommensabhängig und beginnen zum Beispiel in Bremen bei 6 Euro im Monat (4 Stunden Betreuung) oder 33 Euro (5 Stunden einschließlich Mittagessen) für Geringverdiener. Dass die Gebühren bei einem höheren Einkommen schon recht happig werden können, ist mir aus eigener Erfahrung bekannt.

    Ich habe während der Kindergartenzeit meines Nachwuchses aus Gründen, die ich hier nicht näher erläutern möchte, beide Enden des Spektrums am eigenen Leib erfahren. Sowohl die Gebühren für einen Besserverdiener als auch die für einen ALG II-Empfänger. Betroffen von dem Problem war ich also auf jeden Fall.

    Wenn ich mich recht erinnere, sind wir in diesem Thread doch erst über den seltsamen Deutschzwang-Vorstoß der CSU auf das Thema Kindergarten gekommen. Der Besuch eines Kindergartens zumindest ab dem 3. Geburtstag ist für Migrantenkinder, deren Eltern kaum oder gar kein Deutsch sprechen, für eine gelungene Integration und einen erfolgreichen Bildungsweg nahezu unverzichtbar. Deshalb sollte man wirklich über einen Kindergarten-/Vorschulzwang nachdenken.

    Erfahrungen mit dem Betreuungsgeld in Norwegen, Schweden und Finnland haben gezeigt, dass es von Migrantenfamilien weit überproportional häufig in Anspruch genommen wird. Und hier zeigt sich eben, dass die CSU gerne populistische Forderungen raushaut, die sich in ihrer Zielsetzung häufig total widersprechen. Einerseits soll auch zuhause Deutsch gesprochen werden, was nicht zu kontrollieren ist und wofür vielen Eltern die Voraussetzungen fehlen, und andererseits sorgt man mit dem Betreuungsgeld dafür, dass gerade die Kinder zuhause bleiben, die einen Kitabesuch am nötigsten hätten.

    Da fällt mir nichts mehr ein.
     
  19. DR AKR

    DR AKR Guest

    Da ist viel Wahres dran! :tnx:

    Die Idee der "Herdprämie", ich nenne es lieber Betreuungsgeld, hat ihren Ursprung in der Ur-Christdemokratischen und Ur-Christsozialen Idee, dass Kleinkinder in den ersten Lebensjahren bei ihren Eltern besser aufgehoben sind als bei Erzieherinnen und Erziehern, die gleichzeitig eine Vielzahl von Kleinkindern betreuen müssen. Dabei vergisst die CSU allerdings, dass es dieses traditionelle Familien-Modell, bei dem der Vater arbeitet und den Lebensunterhalt für die gesamte Familie verdient, während sich die Mutter um Haushalt und Familie kümmern kann, heute kaum noch gibt. Wenn man sich heutzutage etwas über den Grundstandard hinaus leisten möchte, müssen oft beide Eltern-Teile arbeiten gehen. Damit sich diese Rechnung der CSU für viele Familien lohnt, müsste also das Betreuungsgeld mindestens so hoch sein wie der Verdienstausfall des betreuenden Elternteils. Das ist ja häufig nicht der Fall.

    Zm zweiten Absatz volle Zustimmung. Ich selbst staune immer wieder, wie selbstverständlich es z. B. in Schweden ist, dass Betriebe eigene Betriebskindergärten unterhalten. Eltern könnten, auch während der Arbeitszeiten, schnell mal ein Auge auf den Nachwuchs werfen. Kinder werden überdies überall in der Gesellschaft gern gesehen. Es gibt Spielgelegenheiten allerorten. Das soll in Deutschland nicht möglich sein? Kaum zu glauben. Andererseits aber dennoch nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, wieviele Beschwerden es in unserem Land von Anwohnern gibt, wenn es um Kindergärten, Kinderspielplätze oder gar um den Einzug von Familien mit Kindern geht. :(
     
  20. Bremen

    Bremen Moderator

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    Korrekt. Dieses Weltbild paßt nicht mehr in unsere heutige Zeit, in der es nicht nur immer mehr Alleinerziehende gibt, sondern wie von dir bereits erwähnt in vielen Familien beide Elternteile arbeiten müssen, weil das Einkommen von einem Elternteil nicht zum Leben reicht. Ein weiterer Punkt, daß beide Elternteile arbeiten gehen ist auch der, daß die Politiker parteiübergreifend doch diejenigen sind, die Eigenverantwortung für das Einkommen im Rentenalter anmahnen. Diese Eigenverantwortung kann aber auch nur dann getragen werden, wenn man einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgeht. Damit wird ein weiterer Widerspruch im Handeln der politischen Kaste deutlich: einerseites erwartet die Politik, daß die Bürger sich um ihre Rente kümmern, aber mit dem Betreuungsgeld schaffen sie gelcizeitig eine Motivation, am Herd zu bleiben, nur damit ein nicht mehr zeitgemäßes Weltbild gewahrt bleibt. Und nebenbei bemerkt werden durch die Arbeitsmarktpolitik immer mehr sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse und somit auch Einzahlungen in die Rentenkasse abgeschafft, was zur Folge hat, daß je weniger Arbeitnehmer in die Sozialkassen einzahlen, desto höher die Wahrscheinlichkeit von steigenden Betragssätzen für die weniger werdenden Beitragszahler ist. Dieses System ist doch :crazy:



    :tnx:

    Skandinavien ist ein vorbildliches Beispiel für die Betreuung des Nachwuches. Es müssen ja nocht gleich Betriebskindergärten sein, denn vielen Eltern reicht es doch schon, wenn sie die Gewissheit haben, daß ihr Nachwuchs bis z.B. 18 Uhr geregelt betreut wird, damit beiden Elternteile die erforderliche Flexibilität zeigen können, um größere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Klaro, das kostet viel Geld, aber für jeden Sch... ist Geld vorhanden, aber und an den Schwächsten, sprich den Kindern, wird gespart.

    Für eines der reichsten Nationen der Erde ist dies ein erbärmliches Armutszeugnis, aber wie du mit den genannten Beispielen richtig erkannt hast, ist dies auch ein gesellschaftliches Problem.