Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. werderiti

    werderiti

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    Zitat: und wenn dies bedeutet das sie damit die sichergeglaubten gewinne und somit die rendite der anleger zu verlieren müssen sie sich was einfallen lassen...

    Schon mal was von der Umlage gehört? Die Energiekonzerne rechnen ihre Mehrkosten durch alternative Energie über eine sogenannte Umlage ab.
    Wenn der Atomstrom nicht mehr da ist werden die Konzerne die Preise massiv anheben. Da diese Stromform nunmal die profitabelste ist.
    Du glaubst doch nicht ernsthaft das die auf die Gewinne verzichten.

    Ein schneller Austieg aus der Atomenergie würde für die Betreiber einen riesen Verlust darstellen. Wer also für die sofortige Abschaffung ist. Sollte sich im klaren sein das er mit wesentlich höheren Stromkosten rechnen muss! Und ich rede nicht von 10%, sondern eher von 50% oder höher!
     
  2. vielleicht wird energieeffizienz durch höhere strompreise ja aber auch mal richtig vorangetrieben. sicher hätte das auch auswirkungen auf unsere lebensweise, die nicht schön wären, für keinen. aber im ernst: es ging auch vorher mit weniger strom und aus 'bequemlichkeit' sollte man die atom-gefahr nicht immer wieder aufschieben.
     
  3. slemke

    slemke

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    Sehe ich genauso! Ich denke es ließen sich überall Einsparmöglichkeiten finden, wo Strom gespart werden könnte. Und damit meine ich nicht nur Privathaushalte. Vor allem öffentliche Einrichtungen und Gebäude. Als erstes würde ich mal diesen Asi-Toaster für den Weserstadion Rasen abschalten, dann kann ich auch nachts wieder schlafen:wild:
     
  4. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Was heißt für dich "konsequent"? Für mich sind wir da programmtisch sehr konsequent. Für mich heißt das aber eben auch, dass wir dabei alle ökologischen und ökonomischen Aspekte im Blick behalten müssen.

    Was für mich gegen Photovoltaik spricht habe ich hier schon mehrfach dargestellt. Aber in kurzform: Es ist keine ökologische Form der Energiegewinnung, weil bei der Produktion der der Anlagen Unmengen (für die Herstellung von einem Kilo Reisilizium Fallen 19 KG Nebenprodukte an) giftiger Müll anfällt und auch ausgdiente Anlagen zum Giftmüll gehören, da Beispielsweise die Giftigkeit von Cadmiumtellurid (wird als Halbleiter eingesetzt) noch nicht mal ausreichen erforscht ist.
     
  5. werderiti

    werderiti

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    Wird sie mit Sicherheit das kann ich dir garantieren. Wenn du mit weniger und teueren Strom leben kannst dann hast du meinen Respekt. Viele die aber die schnelle Abschaffung der Atomkraft fordern sind sich aber dessen nicht bewusst. Ich seh dann schon das Stöhnen über die fetten Rechnungen. Das dass dann eine Konsequenz ihres eigen Handels sehen die Menschen dann nicht und wollen es auch gar nicht:roll:

    Versteh mich nicht falsch mir ist auch ne andere Energiequelle lieber aber ich halte einen "sanften" Übergang für besser
     
  6. werderiti

    werderiti

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    und es kommt hinzu das für die Herstellung von Photovoltaikanlagen mehr Energie verbraucht wird als sie tatsächlich einbringen.
     
  7. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Kommt auf die Art der Anlage an. Die Anlagen fangen nach 2 - 7 Jahren (wie gesagt je nach Art) sich energetisch zu amortisieren.
     
  8. In der Tat.

    Die Umweltbelastungen bei Produktion und Entsorgung von Photovoltaikanlagen sind tatsächlich problematisch, allerdings schreitet auch hier die technische Entwicklung voran, so dass sich erste Verbesserungen bereits bemerkbar machen. Das ist zwar noch nicht das, was wünschenswert ist, aber es ist schon mal ein Anfang.
     
  9. Bremen

    Bremen Moderator

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    Der Bund hat sich 1965 von der Aktienmehrheit getrennt, seitdem ist die VEBA ein börsenorientiertes Unternehmen, die letzten Anteile wurden 1987 veräußert (nachzulesen hier).

    Preussen Elektra betrieb die Kernkraftwerke Unterweser, Stade, Würgassen sowie Brokdorf, letztgenanntes zusammen mit dem seinerzeit städtischen Versoger Hamburgische Electricitäts-Werke AG (HEW).
     
  10. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Die derzeit auf dem Markt befindlichen Anlagen würde ich aus ökologischen Gesichtspunkten aber alle nicht empfehlen. Viel schlimmer ist, dass ja durch das EEG ganz viele Privatleute sich die Dinger aufs Dach gepflanzt haben, aber dabei auch noch viele Anlagen mittlerweile aus China kommen. Wie die Dinger da hergestellt werden will ich gar nicht erst wissen.

    :tnx:
     
  11. sie müssen es ja auch gar nicht einsehen - es wird ihnen trotzdem zugute kommen.

    "sanfter" übergang, ja gut - nur irgendwann muss man mit dem übergang dann auch mal ernsthaft beginnen. ich sage ja selbst gar nicht, dass morgen alle akw ausgeschaltet sein müssen.
     
  12. Bremen

    Bremen Moderator

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    Von den reinen Produktionskosten ist Atomstrom ohne Frage die billigste Variante, aber das ist nur die halbe Wahrheit, denn die Kosten für Forschung, Risikovorsorge* und Entsorgung werden größtenteils aus Bundesmitteln, sprich vom Steuerzahler finanziert. Zum Thema Risikovorsorge muß man wissen, daß die deutschen KKW nur nur geringfügig versichert sind, d.h. die von den Betreibern gezahlten Versicherungsprämien reichen bei weitem nicht aus, um die durch einen etwaigen GAU entstandene Schäden zu decken; das ist in etwa so, als wenn eine Spedtion günstiger Ware transportieren kann als die Konkurrenz, weil der Fiskus bei einem Verkehrsunfall das Gros der entstandenen Kosten übernimmt.

    Es gibt zu diesem Thema gibt es einen sehr informativen Film-Beitrag. Klick.
     
  13. Das ist doch ganz einfach: Dann gibts halt nur Fördermittel, wenn quasi eine "saubere" Herstellung nach gewissen Kriterien nachgewiesen wird.

    Ebenso könnte man gesetzlich vorschreiben, wie die Anlagen später entsorgt werden müssen. Angesicht der Tatsache, dass wir uns noch tausende von Jahren mit dem Atommüll herumplagen müssen, sollte die Herstellung und die Entsorgung der Anlagen daher das weitaus geringere Problem darstellen.

    Apropos: Das sollen unsere "weltweit sichersten" AKWs nun doch überprüft werden, von den Atommülllagern spricht die Koalition nicht. Zufall?
     
  14. Bremen

    Bremen Moderator

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    Wohl eher kein Zufall. Ebenso ist es wohl auch kein Zufall, daß die Bundesländer, die als vehemente Befürworter der Kernenergie bekannt sind (z.B. Bayern, Baden-Württemberg), mit gleicher Vehemenz ein Atommüllager in ihren Gebieten ablehnen.
     
  15. brauchst du nicht. was ich meine: wenn du mich fragst, ob ich mit weniger strom klarkomme, werde ich dir auch nein sagen. aber letztendlich ist strom ein luxus, der nicht überlebensnotwendig ist. wenn es dann weniger geben sollte, dann wird das zu murren führen, aber es wäre keine katastrophe.

    dass das in einem internationalen rahmen besser wäre, da ansonsten die wirtschaftlichen schäden im vergleich stärker wären und atomstrom anderswo sonst weiterbezogen würde, ist auch klar.
     
  16. slemke

    slemke

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  17. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Zur Photovoltaik: Das kann man ja alles gerne in ein Gesetz schreiben, nur muss das auch durchgängig kontrolliert werden und kontrollierbar sein. Erstens weiss ich gar nicht, ob das so einfach möglich wäre, weil eine Herstellung bzw. die Zulassung in einem EU Land, sofort die Wahrenverkehrsfreiheit auslöst. Und zum anderen würden da nicht zu geringe Kosten entstehen.
    IMHO kann man in Deutschland auf die Photovoltaik verzichten.

    Übrigens gilt für Giftmüll eigentlich die gleiche Entsorgungsproblematik wie für den Atommüll. Auch der Giftmüll wird, wenn nicht als Handelsware umdeklariert, in Fässer gekippt, zugeschweißt meist in ein Bergerk gefahren und da zu betoniert. Wie lange die Dinger dicht halten fragt kein Mensch, weil strahlt ja nicht, muss deswegen völlig harmlos sein. Es gibt da Stoffe, die nicht mal in den kleinsten Mengen ins Grundwasser geraten sollten, weil wir dann auch ein Haufen Toter und Erkrankter haben werden.

    Was die Atommüllendlagerung angeht, haben wir die letzten 10 Jahre verpennt, weil wir dank Rot/Grüne 10 Jahre nichts machen durften. Wie wir jetzt weiterkommen weiss ich auch nich, da wie von Bremen richtig angemerkt, die Kollegen in Bayern und BW ein bisschen störrisch sind, was das Erkunden weiterer möglicher Endlagerstätten angeht.


    Was den möglichen Anstieg des Strompreises angeht: Das wird auf den Otto-Normal-Endverbraucher abgewälzt werden. Es wird über eine steigende Inflation gejammert werden. Und alle müssten ja mehr verdienen. Kaum ein Mensch wird wirklich auf die Idee kommen zu sparen. So meine Befürchtungen. Das tolle ist doch, dass wir trotz immer sparsamerer Geräte, dennoch seit Jahren einen steigenden durchschnittlichen Stromverbrauch in deutschen Haushalten feststellen.
    Zudem steht uns ja der Strom aus dem Ausland zur Verfügung!
     
  18. würde da nicht zu viel von erwarten, aber bemerkenswert ist es doch
     
  19. Das Moratorium bezog sich doch ausschließlich auf den Salzstock in Gorleben.

    Was soll man denn auch weiter machen, wenn die Regierenden in Bayern und BW Erkundungen für ein anderes Mülllager ablehnten und "ein wenig störrisch" waren. Aber so sind sie. So lange man den Dreck nicht vor der eigenen Tür hat, ist halt alles in Ordnung.
     
  20. Warum? Von der Ausbeute her ist Deutschland sicher nicht der ideale Standort, aber dennoch liefern die Anlagen Energie. Hinzu kommt, dass kleine Anlagen eine ideale Lösung sind für die Versorgung dezentraler Verbraucher - das klassische Beispiel dafür ist die Beleuchtung von Bushaltestellen oder Informationstafeln auf dem Land. Das mag für Städter kaum vorstellbar sein, aber im ländlichen Raum sieht die Infrastruktur anders aus als in der Stadt.