Arnd Zeigler und Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von I_S_84, 14. August 2008.

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  1. Bei Enke spielen ja aber noch andere Faktoren mit rein. Sei es der Tod seiner Tochter und vor allem seine Krankheit die letztendlich wohl der ausschlagende Grund für den Tod war und nicht der Druck eines Bundesligaspielers.

    Du, ich und wir alle können eh nur Vermutungen aufstellen aus einer begrenzten Perspektive. Ich denke aber, dass der Druck des Fussballgeschäftes einen gesunden Robert Enke nicht das Leben gekostet hätte.

    Sorry fals ich dich falsch verstanden habe.
     
  2.  
  3. TUDDI

    TUDDI

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    Hallo Arnie, hallo Jungs,

    Ein Satz ist mir in den letzten Tagen in den Medien besonders in Erinnerung geblieben:
    Der Mediendirektor von H96 (Name leider vergessen) sagte zu Theresa Enke: "Bleib´ bei uns!".

    In den Medien, besonders in der 4stündigen Sondersendung im DSF mit Olli Schwesinger und Thomas Herrmanns wurden alle angeblichen Aspekte mehr oder minder beleutet, ABER das wichtigste Thema: Wie kann man jetzt Theresa helfen, wurde nicht beleutet. Stattdessen wurde alle Nase lang unter dem Deckmantel "Aktualität" gefühlte 5x die PKs von Theresa und des DFBs gesendet.

    Ich will und darf dieses persönliche Schicksal nicht mit dem 11. September vergleichen, aber dort wurde der Versuch gemacht wieder ins "normale Leben" zurückzukommen, in dem man ein Bundesligaspieltag hat stattfinden lassen.

    Arnie und Stolli haben schon bei jenem Heimspiel gegen Köln gezeigt, dass sie sehr taktvoll an die Sache herangehen können, von daher war die Sendung eben gerade, was die hervorragende Leitung anging, keine Überraschung.

    Ich weiß, ich greife jetzt ins hypothetische Raten: Aber ich bin mir fast sicher, dass Robert, so er auf seiner Wolke die Berichterstattung verfolgt hat, bestützt darüber ist, wie sehr er Leuten auf eine Art und Weise wehgetan hat, aber bestimmt ist er auch stolz Freunde zu haben, die jetzt um ihn teilweise Tränen vergiesen.

    TUDDI
     
  4. Die medizinischen Fakten sind bezüglich Ursachen auch eher vage -- aber das Umstände einen krank machen können, ist klar. Hier noch die Aussage seines Vaters, die zeigt, wie Ängste sein Leben und den Fußball zerfrassen und auf eine nicht genetische Disposition deuten:

    "Ich bin der Meinung, dass das keine von innen entstandene, angelegte Krankheit gewesen sein kann, sondern eine, die aus den Lebensumständen heraus entstanden ist. Eine ganz große Rolle hat die Angst gespielt."

    Die Angst hat sich bei Robert Enke laut seinem Vater bereits im Jugendalter entwickelt, nicht erst 2003, als Enke zuerst den FC Barcelona, danach Fenerbahçe Istanbul verließ und arbeitslos wurde. Als großes Fußballtalent war der Torhüter oft in höhere Altersklassen eingestuft worden. "Schon dabei kam es immer wieder zu Krisen. Weil er Angst hatte, nicht mit den Älteren mithalten zu können. Er hat es sich nicht zugetraut. Er war in den eigenen Ansprüchen gefangen", sagt Dirk Enke.

    Anspruchsdenken wird auch befeuert vom Leistungsgedanken.
     
  5. Bei mir hat die gestrige Sendung noch einmal vieles aufgeworfen. Dass Enke ein sympathischer und zugänglicher Mensch war, wusste ich. Aber nicht, dass er ein so offen war, wie Marc Braun das beschrieben hat. Einen Fußballer mit diesen außergewöhnlichen positiven Eigenschaften findet man so schnell kein zweites Mal und auch außerhalb des Sports muss man dafür lange suchen.
    Ich habe gedacht, dass ich Enkes Tod mittlerweile abgehakt hätte. Aber nachdem mir ZwWdF gestern neue Blickperspektiven aufgezeigt hat, fällt es mir nach wie vor sehr schwer zu glauben, dass dieser menschliche, bescheidene, lebensfrohe Torwart sich einfach so das Leben genommen hat, fast noch schlimmer, vorher jahrelang unbemerkt unter schweren Depressionen litt.
    Enke und mich hat schon länger unsere Verbundenheit zu Benfica verbunden. Und auch wenn ich ihn nicht als Nummer eins angesehen habe (nicht, weil ich das bei Timmey zwangsweise tun müsste, sondern weil ich ihn auch objektiv vorne sehe), einer der größten Sportsmänner der Welt ist er in jedem Fall und selbstverständlich auch ein sehr guter, mit dem ich mich auch aufgrund seiner Fairness und seiner Mäßigkeit sehr gut identifizieren konnte.

    Danke für die Sendung, es wurde viel hinterfragt und versucht, teilweise auch ein anderes Licht auf sein Tod und das Brimborium drumherum zu werfen. Sehr gelungen. :tnx:
     
  6. Ich fand die Sendung auch sehr taktvoll und gelungen.
    Dass man sich jedoch, sobald eine Kamera auf einen gerichtet ist und man Menschen unterhalten möchte, einer gewissen Sensationsgier, und sei sie nur aus reiner Anteilnahme, hingibt, kann auch Arnie nicht verleugnen/verhindern.

    Aber er hat diesen Drahtseilakt aus Information und bewusster Abgrenzung zu den "schlechten" Medien recht gut hinbekommen. Wobei ich da immer der Meinung bin, dass dies nicht vom Moderator selbst immer wieder erwähnt werden muss sondern die Abgrenzung durch das Programm selbst erfolgen sollte.
    Aber an so einem Abend ist es natürlich sehr schwer immer die richtigen Worte zu finden.

    Neben der eindimensionalen Sicht aller Redner bei der Trauerfeier, die nämlich ausschliesslich vom Fussball und leider nicht auch mal notwendigerweise von der Gesellschaft im Zusammenhang mit dieser Krankheit gesprochen haben (ich bin Pendler und weiss wie viele Menschen sich allein zwischen Lüneburg und HH im Winter vor den Zug schmeissen) ging ein Punkt in der momentanen Berichterstattung komplett unter:

    Robert Enke war, so weit ich weiss, katholisch und mit seiner offiziellen kirchlichen Trauerfeier hat die katholische Kirche in Deutschland einen Tabubruch begangen.
    Normalerweise wird diese Ehre Menschen katholischer Konfession, die in den Freitod gegangen sind, nicht zu Teil. Vllt hat Robert Enke damit vielen gläubigen Katholiken eine Tür geöffnet. Die Gründe warum Menschen sich das Leben nehmen sind viel zu vielfältig und schwerwiegend, als dass sich eine Instutition wie die Kirche erlauben kann diese Menschen auszugrenzen.
     
  7. Nachteule

    Nachteule

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    +2
    Sorry, aber die Zeiten, in denen Menschen, die sich selbst töten ein katholisches Begräbnis verwehrt bleibt, sind zum Glück vorbei.
    Ich selbst habe vor einigen Jahren an der (katholischen) Beerdigung einen Freundes teilnehmen müssen, der sein Leben selbst beendet hat.

    Früher war die von dir geschilderte Problematik vorhanden, ich meine sogar, dass ein Selbstmörder nicht auf einem kirchlichem Friedhof ("geweihte Erde") begraben wurde.
    Aber selbst die katholische Kirche hat erkannt, dass dies nicht der richtige Ansatz ist. Ob es einzelne Ausnahme durch erzkonservative Priester gibt, die diese unsinnige Meinung vertreten, mag ich nicht zu beurteilen ...
     
  8. Ok, danke für die Aufklärung.
    Dann bin ich doch zu schlecht informiert gewesen, sorry.
     
  9. Nachteule

    Nachteule

    Ort:
    Niederrhein
    Kartenverkäufe:
    +2
    Kein Problem und sorry für OT ;)
     
  10. War wirklich eine gute Sendung. Und mit den "Busty Babes" gab's unbeabsichtigt zumindest einmal auch kurz was zum Schmunzeln.
     
  11. Doppelpass Spezial. :lol:
     
  12. SebStar

    SebStar Guest

  13. Schön dass Paul Breitner sich nicht verändert hat, zumindest bei dem, was seine Aussagen betrifft.
     
  14. So, gleich muss der Uli aber nochmal klatschen.
     
  15. Die beiden Kölner haben mich gestern schon köstlichst amüsiert :lol:
     
  16. SebStar

    SebStar Guest

    das wortspiel :roll: 'algerisch' :wall::D
     
  17. Platz11

    Platz11

    Ort:
    Weyhe/ Hannover
    Kartenverkäufe:
    +6
    Ich liebe diese wunderbaren Sounds... :lol::lol::lol:

    (Die bei den Wolfsburgern)
     
  18. Mann, wieso hab ich diesen Rauschenbach nicht mehr miterlebt :lol:
     
  19. SebStar

    SebStar Guest

  20. LOL der Elfmeter. Hat wohl das zappeln vom Wiese abgeschaut und gedacht, dass das alleine reicht. :lol: