TSG 1899 Hoffenheim

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von Christian Günther, 24. Juni 2008.

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  1. Gustav Jacobi

    Gustav Jacobi

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    Wietmarschen/Block 52
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    Mit Sicherheit nicht, nur würde ich hier etwas differenzieren. Während die "Kotwerfer" Vollidioten der Köllner Fanszene waren, wie es sie leider viel zu häufig gibt, kommt die Beschallungs-Attacke eher aus Kreisen der TSG. Diese Angelegenheit muss dem Verein bekannt gewesen sein und das ist ein Umstand, der besonderen Erklärungsbedarf hat.
     
  2. Ist sie das denn nicht? Fändest du es nicht schlimm, wenn dir über 90 Minuten ständig wieder ein Ton zu Ohren kommt, der deinem Gehör wehtut und schadet und du dich nicht dagegen wehren kannst?

    Natürlich nicht. So etwas ist hirnlos und könnte jetzt weitläufig ausgeführt werden, aber es besteht nicht das Risiko, dass die eigene Gesundheit dauerhaft beschädigt wird.
    Außerdem kommt diese Tat aus der Fanszene, währenddessen die Beschallung von offiziellen Verantwortlichen eines Vereins vorgenommen wurde.
    Zumal die Diskussion bestimmt woanders stattfindet.
     
  3. Naja, das gleiche Argument könnte man dann aber auch für DH gelten lassen, der sich auch wehrlos anhören muss, daß seine Mutter Geld für den Beischlaf nimmt.
    Wie bereits geschrieben, ich denke, DH hätte sich ein anderes "Speilfeld" aussuchen sollen (Golf, Tennis, Motorsport...), wo vulgäre Kundgebungen eher seltener der Fall sind!
     
  4. DH dagegen hat aber etwas "auf's Spiel gesetzt" (sein Geld), während sich der Fan aus der speziellen Kurve nur ein Spiel ansehen wollte.
    Da das Erste eher selten auftritt und somit so etwas wie einzigartig ist, muss man damit rechnen, dass Contra nicht immer mit Niveau gegeben wird.
    Der eher normalere Stadionbesuch sollte nicht mit einem Risiko der Art Körperverletzung seitens offizieller Mitarbeiter verbunden sein.
     
  5. :tnx:
    Ich mag den Hopp zwar wirklich nicht, aber bei dem Thema hast du völlig recht, da hat sich Hopp nichts vorzuwerfen..
     
  6. Es wird ja derzeit überprüft, ob die Töne überhaupt dazu geeignet waren, das Gehör zu schädigen. Man darf auch nicht vergessen, dass im Dortmunder Fanblock generell ein hoher Lärmpegel herrschte. Ob dann eine Strafanzeige gerechtfertigt ist, wenn ein ( unangenehmer) Ton dazu kommt, halte ich für fraglich.

    Aber egal wie die Sache ausgeht: Der oder die Verantwortlichen haben mit der Aktion dem Verein einen Bärendienst erwiesen.
     
  7. So isses, das haben mir auch letztens 2 eingefleischte Waldhof-Fans bestätigt, die seit den 80er die Spiele von Waldhof verfolgten. Ohne DH gäbe diesen Verein schon längst nicht mehr. Auch, dass sie jetzt wieder in die 4. Liga aufgestiegen sind, haben sie ihm finanziell zu verdanken. Er hat ihnen einen Kredit über 3 Mio. erlassen und in deren Arena einiges investiert, jedoch nicht ohne Eigennutz, da die TSG die Hinrunde bei Waldhof im Stadion spielte bis deren Arena fertiggebaut wurde.
     
  8. Der bisher beste Artikel in diesem Skandal:

    http://www.11freunde.de/bundesligen/142571?page=1

    Sollte sich Papa Hopp mal zu Gemüte führen und wenn er so intelligent ist, wie er beleidigt sein kann, dann denkt er ja vielleicht mal um??

    Interessant wie viele Hoppisten im Netz unterwegs sind. Wenn eine vergleichbare Zahl im Stadion wäre und Hoppenheim dort genauso vehement unterstützen würde, müsste man keinen Hausmeister unter den Gästeblock setzen...
     
  9. Laut Autor Gieselmann ist es also normal, dass in der Fussballkultur Familienmitglieder als *** beschimpft werden? Das ein Konterfei mit einem Fadenkreuz abgebildet wird? Das sollte man mit Humor nehmen? Da kann einem ja schlecht werden. Das einzig lustige ist die Tatsache, dass die Anfeindungen ausgerechnet von dem Verein kommen, der noch vor ein paar Jahren zig Millionen Euro aus purem Größenwahn verbrannt hat.
     
  10. @Schimmelreiter:

    Die Aktion seitens der TSG verstößt mehrfach gegen Regularien des DFB. Dass der BVB auf einen Einspruch verzichtet, darüber kann sich die TSG glücklich schätzen, weil sie irregulär in den Spielbetrieb eingegriffen haben.
     
  11. Ob die Aktion in den Spielbetrieb eingegriffen hat, ist zu bezweifeln, da niemand der Schiedsrichter und der Spieler davon etwas mitbekommen haben. Trotz allem war es eine selten dämlich Aktion der Verantwortlichen und sicherlich nicht regelkonform. Da gebe ich dir recht.
     
  12. :tnx: Deswegen konnte ich auch die Diskussion der Medien über eine mögliche Wiederholung des Spiels nicht nachvollziehen.
     
  13. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Bremen
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    Kurz gesagt: Ja!

    Im Fussball geht es Emotionen. Es ist ein Ventil für viele Leute. Es gibt psychologische Untersuchungen, die durchaus darlegen, dass das Fussballfandasein eine positive Wirkung und so durchaus Depressionen und Burnout vorbeugen kann.
    Schmägesänge auch aus der untersten Schublade gehören nun einmal dazu. Muss man nicht gut finden, ist aber schon immer so gewesen. Ja. Es gab sogar mal Zeiten - meine Mutter und mein Onkel wissen da Geschichten aus dem alten Donnerschwee in OL zu berichten - in denen Linienrichter schon einmal mit einem dezenten Stubser mit dem Regenschirm durch einige Rentner auf ein Abseits aufmerksam gemacht wurden. Fussball war und ist ein Sport, eine Freiizeitunterhaltung für die Massen (gewesen?). Und im Stadion gelten die Regeln des Knigge nun einmal nicht. Und schon gar nicht die (gespielte?) Höflichkeit wie im Tennis- oder Golfclub. Der gute Hopp hat sich in einen Kreis von Menschen begegeben, die vielleicht "schlechter" sein mögen als er, aber genauso ihre Daseinsberechtigung haben.

    Was jetzt die Geschichte mit der Beschallungsanlage angeht, so ist dies genau deswegen so besonders peinlich, weil uns die Hopps da eine mehr als astruse Geschichte auftischen, um jeglicher Strafe zu entgehen. Und sie werden damit wohl auch durchkommen. Und das ist das besonders perfide an der Sache.

    Im übrigen habe ich persönlich Hochachtung vor dem Lebenswerk des Herrn Hopp. Er ist ein Selfmademan an dem sich so mancher ein Vorbild nehmen sollte. Allerdings sollte man ihn auch nicht überhöhen und eben auch feststellen dürfen, dass er sich auf Parkett begeben hat, welches nun einmal nicht seins ist. Und was da nicht überhöhen angeht, so meine ich das wirklich sehr ernst, denn nicht alles ist Gold was glänzt.
     
  14. http://abpfiff.wordpress.com/2011/08/16/seziert-was-die-tsg-hoffenheim-nicht-beachtethat/

    Wie ich finde, hat dies "Ding" nach den Statuden des DFB sehr wohl in den Spielbetrieb eingegriffen.
     
  15. :tnx:
    Natürlich gab es schon immer Schmähgesänge, aber heißt es dann, dass sie auf einmal in Ordnung sind? Über "Zieht den Bayern die Lederhosen aus" kann ich noch lachen, über "Hopp, Ups, ich muss meine Wortwahl ändern ;)" nicht mehr. Da haben wir verschiedene Meinungen. Natürlich gehören im Fußball Emotionen dazu und das ist auch gut so, dennoch sollte ein gewisses Niveau bewahrt werden. Wie fändest du es, wenn zigtausende Fußballfans brüllen "Felissilvestris, Ups, ich muss meine Wortwahl ändern ;)", 3 Meter daneben ein Fadenkreuz, welches auf deinen Kopf zielt. mMn sind die Grenzen dort überschritten.

    Deinem ersten Teil stimme ich zu, auch ich habe Hochachtung vor Hopps Lebenswerk, was du mit deinen schwammigen Aussagen ab der Mitte dieses Zitats ausdrücken will, weiß ich nicht. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass sich solche Anfeindungen niemand gefallen lassen muss.
     
  16. mola23

    mola23

    Ort:
    H€$$€N
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    Er muss sie sich ja nicht gefallen lassen, der Rechtsweg steht Herrn Hopp offen. Aber weder er noch ein "Einzeltäter" haben in einem Rechtsstaat die Legitimation, Selbstjustiz zu üben.
     
  17. Hopp ist meines Eindrucks nach ein sehr emotionaler Mensch, irgendwie auch ein sehr herzlicher Mensch. Da treffen solche Kommentare noch einmal mehr ins Herz.
    Ich gehe im Moment davon aus, dass er mit den Pfeiftonattacken nichts zu tun hat, sondern jetzt Menschen deckt, die ihm am Herzen liegen. Er muss ja auch keinen ausliefern, verpfeifen oder entlassen.
    Er verkauft das nur denkbar unpassend und bringt sich durch die zurückliegenden Schmähgesänge (er bezieht sich ja ständig auf den erstmaligen Vorfall) selber permanent in die Opferrolle.

    Die BVB-Fans sind in diesem Fall klar die Opfer. Aber hören wir doch mal auf, Fussballfans aufgrund ihrer Emotionen Fadenkreuzbannar oder derartige Beleidigungen zuzugestehen. Natürlich gehört das zum Fußball dazu, das kann für uns aber kein Vorwand sein, das gut zu heißen. 30.000 beleidigen dich als Sohn einer Dame des ältesten gewerbes der Welt - geht es noch? Was will man sich noch herausnehmen, nur weil man emotional bei einer Sache ist, sich idealistisch mit etwas interessiert und nebenbei tausendfach in der Überzahl ist?
     
  18. @Felis

    Ja, beim Fussball geht es um Emotionen. Vielleicht kann es auch mal "unter die Gürtellinie" gehen, wobei dieses oft ein subjektiver Eindruck ist.

    Emotionen hin oder her. Ein Stadion ist kein rechtsfreier Raum. Auch dort gelten die einschlägigen Gesetze. Oder darf ich dann etwa beispielsweise unter dem Vorwand der "Emotionen" den H.itlergruß zeigen oder zum Rassenhass anstacheln?

    Oder sind etwa Spielabrüche wegen Schlägereien in den untersten Ligen damit gerechtfertigt, weil Emotionen im Spiel sind?

    Die TSG ist mit ihrer Aktion eindeutig zu weit gegangen. Die BVB-Fans mit ihren Gesängen aber auch.

    Bei aller Rivalität sollte der Respekt im Miteinander nicht verloren gehen. Aber dieser Respekt fehlt sowohl im Fussball, als auch in der Gesellschaft.
     
  19. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Habe ja schon ein paar Seiten zuvor geschrieben, dass die Art der Schmähgesänge und Aktionen (Fadenkreuz) nicht in Ordnung finde und ablehne. Allerdings gehört das zum Fussball. Seit ich denke kann gibt es Gesänge und Aktionen die unterste Schublade sind. Von wirklich körperlicher Gewalt will ich gar nicht erst reden. Aber es ist nun mal Teil des Fussballs. Wenn ich mich auf das Feld begebe muss ich damit leben lernen.

    Und ich bin - das wissen ja einige hier Forum politisch aktiv - und ich bin auch schon mal unverhältnismäßig ausgerastet. Und was man nicht nur im Wahlkampf an Beschimpfungen aushalten muss, ist zum Teil auf dem gleichen Niveau. Auch Gewalterfahrungen hat man schon machen müssen. Und dabei mach ich in erster Linie Kommunal und bremische Landespolitik (also besser Kommunalpolitik). Nur leider gehört es nun einmal dazu, dass man als politisch aktiver Bürger, kein Bürger, kein Mensch mehr ist, sondern Politiker und auch wirklich so ziemlich viele glauben sie dürften sich alles erlauben. Gehört nun einmal (leider) zum Geschäft dazu. Darüber kann man sich beklagen, man kann seine Aktivitäten einstellen. Das muss man wissen, wenn man sich auf diesem Feld bewegt.

    Und genau das ist der "Vorwurf", den ich in Richtung Hopp mache: Er hat sich eben auf ein Feld bewegt, in dem es nicht gerade zimperlich zugeht. Und das hat er sich offensichtlich nicht bewusst gemacht.
    Habe ja auch schon mal gesagt und dazu stehe ich, dass ich das Modell Hoffenheim tatsächlich in gewisser weise sympathisch finde, da es hier wirklich um einen Verein geht, mit dem Hopp langjährig verbunden ist, da er da selbst gekickt hat. Das ist kein dummdämliches Marketingspielzeug wie die Red-Bull-Clubs, bei denen es nur um die Vermarktung der Gummibärchenbrause geht, oder wie die englischen Modelle, wo es wirklich entweder nur Spielzeuge oder reine Renditeobjekte sind.
     
  20. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Richtig. Aber dann muss man da nicht noch Öl ins Feuer gießen. Weil weder Hopp, noch du oder ich diese Gesellschaft ändern werden können. Das sind Phänomene die ziehen sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte.