UEFA Nations League

Dieses Thema im Forum "Nationalmannschaft" wurde erstellt von WyntonRufer1899, 27. März 2014.

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  1. Woltemade hatte damals "nur" sein Talent, hingegen große Probleme im Stellungsspiel einerseits sowie darin seinen Körper auch sinnvoll einzusetzen. Wie bei so vielen Nachwuchsspielern, die technisch und körperlich überlegen sind, musste er sich (jetzt mal übertrieben gesagt) nicht mal groß anstrengen um zu überragen. Das sah dann natürlich gegen erwachsene Gegenspieler gänzlich anders aus, aber Woltemade wollte sich -anstelle einer Leihe- bei Werder durchsetzen. Obwohl jeder Blinde sehen konnte, dass er gegen Bundesligisten keine Sonne sieht. In Elversberg war er dann ja auch nicht "mal eben" in der Mannschaft sondern es hat, weiß nicht mehr, 10(?) Spiele gebraucht, ehe er Stammspieler in der 3. Liga wurde. Und anschließend wusste er dann auch auf den Beinen zu bleiben wo er vorher gerne mal am Boden lag, selbst gegen deutlich kleinere (aber robuste) Gegenspieler. Der Rest bei ihm kam durch Alter und stetes Trainieren und Verbessern des Stellungsspiels bei Werder.

    Genau den Weg wie bei Woltemade sollte man mMn. auch mit unseren U19 Talenten versuchen, vielleicht aber erst mal in der RL. Da trennt sich ja schon die Spreu vom Weizen.
     
  2. … nur dann hoffentlich mit einem besseren Ende, als mit einem ablösefreien Abschied.

    Das ist, denke ich, die größte Herausforderung: Einen Spieler gezielt und geduldig fördern, und ihn dabei auch vertraglich so zu binden, dass der Verein auch an der Ernte der Früchte beteiligt ist.
     
  3. Bremen

    Bremen Moderator

    Kartenverkäufe:
    +5
    Jein.

    Einerseits ist es richtig, dass der deutsche Fußball sehr stark von den sog. deutschen Tugenden wie Kondition und Robustheit geprägt war. Und zwar so geprägt, dass wenn deutsche Mannschaften knappe Spiele im Europapokal oder bei Nationen-Turnieren einfuhren, die ausländische Presse sehr oft die Metapher der deutschen Panzer verwendete.

    Zum Gesamtbild gehört aber auch, dass der Fußball in den letzten Jahrzehnten wesentlich athletischer geworden und somit die physischen Anforderungen deutlich gestiegen sind. D.h. kleine, quirlige Spieler sind heutzutage i.d.R. nur noch im Kreativzentrum des Mittelfelds anzutreffen. Ein z:B. ca. 1,69 m großer Abwehr-Terrier wie damals Berti Vogts ist im Profifußball der Gegenwart unvorstellbar, denn die Verteidiger unserer Zeit müssen so groß sein, dass sie ohne auf eine Leiter zu steigen aus einer Dachrinne saufen können. Ähnliches gilt auch für die Stürmer. Und auch die Torhüter sind im Laufe der Jahrzehnte bei der durchschnittlichen Körpergröße von ca. 1,90 m deutlich athletischer geworden, als es früher z.B. ein Sepp Maier (Bayern), Wolfgang Kleff (Mönchengladbach) oder Gerhard Heinze (Duisburg) gewesen sind.
     
  4. Der hatte seinen Durchbruch in Elversberg, und der Trainer ist ja bekannt. Es braucht wohl für die meisten Talente den Umweg. Quasi mal den Blick über den Tellerrand.
     
    tz_don gefällt das.
  5. Zu deinem ersten Absatz. Briegel war doch das perfekte Beispiel. Der kam vom Zehnkampf. Diese typischen Tugenden machten sich auch die Brasilianer zu nutzen, mit dem Nutzen, dass es am Ende in die Sackgasse führte. Der Erfolg Jahrzehnte später basierte dann auf die U21 Europameister von 2019 wo im Finale England mit 4:0 besiegt wurde. Das Groh der Startelf bildete 2014 den großen Erfolg.
     
    Cyril Sneer gefällt das.
  6. Oder es braucht einfach den richtigen Trainer.