Werder Drei gewinnt gegen den Post SV Uelzen

Oberliga Nordwest

Finn holt den entscheidenden Punkt
Schach
Montag, 13.01.2025 / 14:56 Uhr

Stephan Buchal

Im traditionsreichen Duell gegen unsere alten Rivalen aus Uelzen konnte sich Werders Dritte diesmal knapp, aber letztlich doch verdient, mit 4,5-3,5 durchsetzen und dadurch vorerst einen Platz im Mittelfeld sichern. Matchwinner war unser 15-jähriger Youngster Finn Helms!

In der Corona-Saison 2019/20 konnten wir uns in einem spannenden Match gegen Uelzen mit 5:3 behaupten, sie damit vom 1. Platz in der Landesliga verdrängen und in die Oberliga aufsteigen. Da Uelzen die folgende Saison in der Landesliga überzeugend gewann, trafen wir in der Saison 2022/23 eine Klasse höher wieder aufeinander. Diesmal brachten sie uns mit 4,5-3,5 die einzige (!) Saison-Niederlage bei und verhinderten dadurch unsere Meisterschaft. Allerdings verlor Uelzen dafür in der letzten Runde gegen den HSK Lister Turm - ein Unentschieden hätte ihnen zum Aufstieg in die 2. Bundesliga gereicht. Lister Turm wurde punktgleich vor unserer Dritten Meister, Uelzen fiel auf den 4. Platz zurück. In der vergangenen Saison waren die Uelzener Schachfreunde wieder vorne mit dabei, wurden in der Endabrechnung Dritter und gewannen unser Duell sicher mit 5-3.

In diesem Jahr waren beide Teams mit 2-4 Punkten eher schwach gestartet, es mussten dringend Siege her - an allen Brettern entwickelte sich ein spannender Kampf!

Am 2. Brett erarbeitete sich Maria Efimenko eine vorteilhafte Stellung gegen Justus Bargsten. Aber nach einer einzigen unscheinbaren Ungenauigkeit konnte der Uelzener ausgleichen und in ein tot-remises Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abwickeln. Die erste Punkteteilung war perfekt.

Wenig später stellte euer - diesmal ziemlich indisponierte - Berichterstatter (und Mannschaftsführer) am 6. Brett seine schüchternen Gewinnversuche in ausgeglichener Stellung gegen Finn Crispin Burns ein. Etwas enttäuschend, neuer Spielstand 1:1.

Aber dann ging Uelzen in Führung: am 4. Brett verbrauchte David Kardoeus mit den weißen Steinen unglaublich viel Bedenkzeit, um sich gegen die Grünfeld-indische Verteidigung  von Jakob von Estorff zurecht zu finden. Das gelang ihm zunächst ganz gut und er stand im Mittelspiel etwas besser. Allerdings unterliefen ihm in mittlerweile großer Zeitnot im 20. und 23. Zug zwei Fehler und er wurde erbarmungslos mattgesetzt. Aus drei Weißpartien hatten wir nur einen Zähler geholt.

Kurz darauf erzielte Olaf Steffens gegen Sergej Bogomolov den Ausgleich (und wiederholte damit seinen Sieg aus dem legendären Aufstiegskampf 2020 gegen desnselben Gegner). In einer dynamischen Stellung kam er mit den schwarzen Steinen langsam in Vorteil und behielt beim folgenden Handgemenge im Mittelspiel guten Überblick - er war in seinem Element! Schließlich hatte er in beiderseitiger Zeitnot eine Gewinnstellung und ... sein Gegner spielte in der (verlorenen) Diagrammstellung noch 28.Tfe1 und überschritt dabei die Zeit. 2:2.

Nach der Zeitkontrolle wurde noch an vier Brettern gekämpft. Nichts war entschieden, einiges sah remislich aus, vielleicht gab es leichte Vorteile für Werder!?

Zunächst trennten sich am Spitzenbrett Perter Lichman und Sascha Wiegmann remis. Peter hatte im Mittelspiel trickreich (und ein bisschen glücklich) eine Qualität gewonnen und stand deutlich besser. Aber der Uelzener verteidigte sich erfindungsreich und konnte immer wieder Gegenspiel kreieren. Nach der Zeitkontrolle konnte er durch ein Dauerschach das Remis erzwingen.

Ebenfalls unentschieden endete die Partie zwischen Hendrik Mittelstaedt und Reiner Franke. Reiner schreibt dazu:
"Hier eine Kürzest-Charakterisierung meiner Partie: Eine voll ausgespielte Partie, wobei in der Post-Mortem-Analyse mein Gegner und ich überein kamen, dass keinem von uns ein größerer Fehler/Versäumnis vorzuwerfen sei ... Zu Hause aber spuckte die Engine gleich in der Eröffnung einen Zug aus, den ich als Kandidaten aus psychologisch-optischen Gründen von vornherein verworfen hatte. Wäre ich da nur zwei Minuten dran geblieben, hätte ich sein erhebliches Vorteils-Potential jedoch erkennen können."

Schließlich blieb es unseren beiden Jugendlichen Finn Helms und Max Weidenhöfer vorbehalten, den Kampf zu entscheiden.

Finn spielte eine sehr saubere Partie, kannte sich in der Eröffnung bestens aus, setzte seinen Gegner Imamali Askerov von Anfang an unter großen Druck und konnte deutliche Vorteile ansammeln. Jedoch blieb es lange Zeit kompliziert und unklar, ob seine Initiative am Damenflügel mit dem starken a-Freibauern wirklich zum Sieg ausreichen würde. Imamali verteidigte sich hartnäckig - aber nach über 4 Stunden Spielzeit unterlief ihm ein schwerer Fehler:

In der Diagrammstellung droht Finn, mit 47.e4-e5 und 48.Le2-f3 den Blockadeturm auf a8 zu gewinnen. Dagegen war 46...e7-e5 ein probates Mittel, um den weißen Läufer von der Diagonalen h1-a8 fernzuhalten - und der Kampf ginge weiter. Imamali hatte jedoch eine andere Idee: Warum nicht den Bauern a7 rechtzeitig mit Sd7-b6-c8 ein weiteres Mal angreifen und gewinnen? Gesagt getan: 46...Sb6?! Jetzt wäre  47.e5 ein Fehler wegen 47..Sc8 und der stolze Bauer a7 ginge verloren. Aber Finn spielte schlau 47.Tb1 und nach plangemäß 47...Sc8?? (wieder zurück nach d7 war die einzige Möglichkeit) 48.Tb8! gewinnt Weiß entweder einen Springer nach 48... Taxa7 49.Txc8! oder wie in der Partie nach 48... Tcxa7 49.Txa8 einen Turm.

Jetzt blieb nur noch die Partie von Max übrig. Er hatte am 3. Brett gegen den starken Bernd Laubsch ein vorteilhaftes Endspiel auf dem Brett, das aber sicherlich noch große technische Probleme bereitet hätte. Er wählte eine Zugwiederholung und stellte damit unseren wichtigen Mannschaftssieg sicher!

Mit 4-4 Punkten sind wir zunächst im Mittelfeld der Tabelle und hoffen auf ein erfolgreiches Match in Oldenburg am 2. Februar!

Alle Partien vom Sonntag:

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