Schließlich blieb es unseren beiden Jugendlichen Finn Helms und Max Weidenhöfer vorbehalten, den Kampf zu entscheiden.
Finn spielte eine sehr saubere Partie, kannte sich in der Eröffnung bestens aus, setzte seinen Gegner Imamali Askerov von Anfang an unter großen Druck und konnte deutliche Vorteile ansammeln. Jedoch blieb es lange Zeit kompliziert und unklar, ob seine Initiative am Damenflügel mit dem starken a-Freibauern wirklich zum Sieg ausreichen würde. Imamali verteidigte sich hartnäckig - aber nach über 4 Stunden Spielzeit unterlief ihm ein schwerer Fehler:
In der Diagrammstellung droht Finn, mit 47.e4-e5 und 48.Le2-f3 den Blockadeturm auf a8 zu gewinnen. Dagegen war 46...e7-e5 ein probates Mittel, um den weißen Läufer von der Diagonalen h1-a8 fernzuhalten - und der Kampf ginge weiter. Imamali hatte jedoch eine andere Idee: Warum nicht den Bauern a7 rechtzeitig mit Sd7-b6-c8 ein weiteres Mal angreifen und gewinnen? Gesagt getan: 46...Sb6?! Jetzt wäre 47.e5 ein Fehler wegen 47..Sc8 und der stolze Bauer a7 ginge verloren. Aber Finn spielte schlau 47.Tb1 und nach plangemäß 47...Sc8?? (wieder zurück nach d7 war die einzige Möglichkeit) 48.Tb8! gewinnt Weiß entweder einen Springer nach 48... Taxa7 49.Txc8! oder wie in der Partie nach 48... Tcxa7 49.Txa8 einen Turm.
Jetzt blieb nur noch die Partie von Max übrig. Er hatte am 3. Brett gegen den starken Bernd Laubsch ein vorteilhaftes Endspiel auf dem Brett, das aber sicherlich noch große technische Probleme bereitet hätte. Er wählte eine Zugwiederholung und stellte damit unseren wichtigen Mannschaftssieg sicher!