Aufgrund von Überschneidungen mit dem Nordwest-Cup und insbesondere Wijk aan Zee hatten beide Teams Ausfälle zu beklagen, doch letztlich bekamen wir noch genug Spieler zusammen. Auf dem Papier war die Mannschaft, die der Hamburger SK ins Feld schickte, vor allem an den hinteren Brettern leicht favorisiert, aber es war abzusehen, dass sich ein enger Kampf entwickeln würde.
An Brett 1 und 3 holten Laurent und Zahar mit Weiß keinerlei Vorteil aus der Eröffnung heraus und einigten sich früh mit ihren Gegnern auf Remis. An den Brettern 6 und 8 wiederum mussten sowohl Nikolas als auch ich Stellungen mit luftigen Königen verteidigen, doch es gelang uns, dem Druck standzuhalten und sicher ins Remis zu navigieren.
Alexander musste sich am zweiten Brett in einer scharfen Najdorf Bauernraubvariante gegen die etwas tiefere Vorbereitung von Niklas Huschenbeth zur Wehr setzen. Er erreichte jedoch ein haltbares Endspiel, in dem Weiß sich an einem Punkt mit Remis hätte zufrieden geben sollen. Stattdessen erlaubte er Alexander, die Initiative zu übernehmen und einen Bauern zu gewinnen. Ausgerechnet im 41. Zug verpasste er jedoch die Chance auf einen großen, möglicherweise sogar entscheidenden Vorteil, und Weiß konnte die Stellung im Anschluss trotz Minusbauer ohne große Probleme verteidigen.
Einen ähnlichen Verlauf nahm die Partie von Bobby gegen Luis Engel an Brett 4: Nach einer scharfen Eröffnungsphase begaben sich die Kontrahenten schnell ins Endspiel, in welchem Bobby sich leichte Vorteile erarbeitete. Leider verwaltete er seine Zeit schlecht, und musste die letzten zehn (!) Züge vor der Zeitkontrolle auf Inkrement absolvieren. So kam es auch, dass er im 38. Zug die genaueste Fortsetzung verpasste, die ihm gute Gewinnchancen versprochen hätte. Er versuchte danach zwar noch weiterhin, Druck zu machen, doch der objektive Vorteil hatte sich verflüchtigt und Weiß ließ nichts mehr anbrennen.