Was für Außenstehende – insbesondere am Fußball interessierte – sich merkwürdig anhört, ist für die Mitglieder der Schachabteilungen von Werder Bremen und dem FC Bayern München seit 2023 gelebte Praxis.
2023 waren wir das erste Mal in München, 2024 die Bayern in Bremen, so dass 2025 wieder wir Werderaner mit unserem Besuch in München dran waren. Neben diesen offiziellen Besuchen haben sich inzwischen auch eine Vielzahl persönlicher Freundschaften zwischen Werderanern und Bayern entwickelt.
Die Planungen für die Reise nach München liefen schon seit Ende 2024 auf Hochtouren. Am Ende waren es neben dem Berichterstatter und der Betreuerin und Mutter Jessica Marschlich insgesamt 36 Personen, die sich vom Donnerstag, den 3. Juli 2025 bis zum Montag, den 7. Juli 2025 von der Norddeutschen Tiefebene in die Hauptstadt Bayerns aufmachten. Neben einigen Eltern bestand die Gruppe aus den folgenden Werder-Kindern und Jugendlichen:
Noah Johann auf der Heide, Alexander Lattreuter, Paul Klugkist, Haktan Emir Biricik, Jan Finnian Halich, David Benjamin Feichtner, Henry Engelhaupt, Joschua Grabowski, Leon Berioza, Alexander Völpel, Niklas Alexander Haug, Haiyang Gao, Johannes Tolle, Leonardo Völpel, Timo Kollmann, Xenia Marschlich, Felipe Echevarria, Alice Staar, Gabriel Tobias Ahrens, David Konstantinov, Jolan Lohmann sowie als Gäste aus anderen Vereinen Marieke Schmidt (SV Osnabrück von 1919), Liz Eitel (Delmenhorster SK), Nazar Tarasenko (SV Kaponier Vechta) und Zhaoyang Gao (SF Lilienthal von 1971).
Den Verlauf der Reise nach München möchte ich nun gerne chronologisch schildern:
Tag 1: Donnerstag, 3. Juli 2025 – Die Anreise
Morgens um 8:00 Uhr schien die Welt in Bezug auf unsere Reise nach München noch in Ordnung zu sein. Laut der Navigations-App der Deutschen Bahn fuhr der geplante Zug von Bremen nach München pünktlich los, so dass Alles auf eine problemlose Anreise schließen los.
Dann, gegen etwa 9:40 Uhr, der erste Anruf von Eltern mit der Nachricht, der geplante Zug für die Fahrt nach München fällt aus. Ein Schock, denn der Blick auf die App der Deutschen Bahn bestätigte diese Nachricht.
Ich machte mich rasch auf dem Weg zum Treffpunkt für die Reise auf dem Bremer Hauptbahnhof, um zusammen mit den Eltern und den Mitarbeitern der deutschen Bahn nach Lösungen für das Problem zu suchen.
Die einzige Lösung war schließlich, eine völlig überfüllte Regional-Bahn nach Hannover zu nehmen und dann von dort auf gut Glück, ohne jede Reservierung einen Zug nach München zu finden.
In Hannover angekommen, fanden wir schließlich einen Zug nach München. Auch dieser Zug war völlig überfüllt, und es war ohne Reservierung absolut unmöglich, noch Sitzplätze zu bekommen. Einige wenige aus unserer Gruppe hatten das Glück, noch einen Sitzplatz im Speisewagen zu finden. Die meisten mussten aber entweder stehen oder sich auf dem Fußboden setzen. Das wurde erst ab dem Halt Kassel-Wilhelmshöhe ein wenig besser, als einige Fahrgäste den Zug verließen und zumindest ein paar Sitzplätze für unsere Gruppe frei wurden.
Unnötig zu erwähnen, dass wir in München erst mit knapp zwei Stunden Verspätung angekommen sind.
Alle kamen, nach dem uns Reinhold Faißt von den Bayern vom Münchner Bahnhof abgeholt und zu unserer Unterkunft brachte, ziemlich erschöpft in der Jugendherberge in München an.
So war es dann kein Wunder, dass nur noch eine kleine Handvoll Werderaner Lust hatte, zum eigentlich angedachten Grillen in das Anton-Fingerle Bildungszentrum - das traditionelle Spiellokal der Schachabteilung des FC Bayern München – mitzukommen.
Da es schon ziemlich spät war und es auch noch anfing, ein bisschen zu regnen, fiel das geplante Grillen dort dann leider aus.
Mit ein wenig Blitzen im Bayern-Spiellokal sowie gemeinsamen Pizza-Essen fand der Tag dann zumindest noch ein halbwegs versöhnliches Ende.